Sonne: Ultrascharfe Sonnenbilder

Blick in eine Sonneneruption
Im Bereich der H-alpha-Linie im roten sichtbaren Licht bei einer Wellenlänge von 656,3 Nanometern (milliardstel Metern) gelangen mit dem 4-Meter-Teleskop DKIST die bislang schärfsten Bilder der Sonnenoberfläche. Die Bilder des Daniel K. Inouye Solar Telescope erreichen eine räumliche Auflösung von 24 Kilometern pro Bildpunkt – und das aus einer Entfernung von 150 Millionen Kilometern. Sie entstanden am 8. August 2024 und lassen Einzelheiten einer Sonneneruption erkennen, eines sogenannten Flares. Besonders auffällig sind die dunklen Bögen, die sich in der äußeren Sonnenatmosphäre befinden, der Korona.
Diese Bögen sind im Mittel 48 Kilometer breit und die kleinsten bisher auf der Sonne beobachteten Strukturen. Solche koronalen Bögen bestehen aus heißem Plasma, das den Feldlinien des solaren Magnetfelds folgt. Sie gehen oft Sonneneruptionen voran, bei denen plötzlich enorme Energiemengen freigesetzt werden, wenn diese Feldlinien sich verdrillen und schließlich reißen. In diesem Fall entstand dabei ein Sonnenflare der höchsten Energiestufe X. Das war das erste Mal, dass mit dem DKIST ein Sonnenflare dieser Kategorie beobachtet werden konnte.
Seit Langem wird in Theorien davon ausgegangen, dass es koronale Bögen im Bereich von 10 bis 100 Kilometern gibt. Nun ließen sich diese Vorstellungen erstmals bestätigen. Möglicherweise sind diese Bögen die Bausteine der Sonnenflares. Somit erlauben die Bilder vom DKIST einen Einblick in das Innere der solaren Maschinerie, die solche Ausbrüche hervorbringt.
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