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Sonnenforschung: Das größte Sonnenteleskop nimmt die Arbeit auf

Mit einem deutschen Spektrometer liefert das Vier-Meter-Inouye-Teleskop auf der hawaiianischen Insel Maui extrem scharfe Bilder.
Nahaufnahme einer Sonnenoberfläche mit dunklen Sonnenflecken und leuchtenden, wirbelnden Plasmamustern in Rot- und Orangetönen. Die Textur zeigt die dynamische Aktivität der Sonne.

Scharfer Blick auf die Sonne

Auf dem Vulkan Haleakala auf der hawaiianischen Insel Maui befindet sich das Danile K. Inouye Solar Telescope mit einem vier Meter großen Hauptspiegel. Es ist damit das größte Sonnenteleskop der Welt. Im April 2025 nahm ein wichtiges, in Deutschland entwickeltes und gebautes Instrument, der Visible Tunable Spectrograph (VTF), seine Arbeit auf und lieferte extrem detaillierte Bilder der Sonnenoberfläche. Der VTF wurde vom Kiepenheuer Institut für Sonnenphysik in Freiburg im Breisgau mit Unterstützung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen bereitgestellt.

Das Teleskop hat die Aufgabe, räumlich hoch aufgelöste Bilder der Sonnenoberfläche, der Photosphäre und der darüber liegenden Chromosphäre zu liefern, um Einblick in das dortige Geschehen zu erlangen. Die Bilder und Messdaten des Instruments erlauben Rückschlüsse auf die Ströme elektrisch geladenen Gases, des Plasmas und der veränderlichen magnetischen Feldlinien. Mit dem VTF lassen sich unter anderem wichtige Eigenschaften wie die Geschwindigkeiten der Plasmaströme, Druck sowie Temperatur erkunden. Das Bild zeigt eine große Sonnenfleckengruppe mit Penumbra – die gestreiften Strukturen – und dunklen Umbren, die eigentlichen Sonnenflecken. Im Original enthüllt das Bild Details mit einem Durchmesser von nur zehn Kilometern.

Das VTF-Instrument selbst ist so groß, dass es den Platz einer normalen Garage einnimmt und rund 5,6 Tonnen wiegt. Es erstreckt sich im Observatoriumsgebäude über zwei Stockwerke. Für seine Entwicklung und den Bau wurden insgesamt 15 Jahre benötigt.

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