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Spiralgalaxie: Eine eindrucksvolle Sternenspirale im Löwen

Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte die Spiralgalaxie NGC 3370 im Detail, sodass einzelne Sternhaufen über eine Entfernung von 83 Millionen Lichtjahren sichtbar werden.
Eine Spiralgalaxie mit leuchtendem Zentrum und ausgedehnten, bläulichen Spiralarmen, die von zahlreichen Sternen und interstellarem Staub durchzogen sind. Umgeben von einem dunklen Weltraumhintergrund mit mehreren kleineren, unscharfen Galaxien und leuchtenden Sternen. Die Galaxie zeigt eine klare Spiralstruktur, die typisch für viele Galaxien im Universum ist.

Sternenwirbel im Löwen

Rund 83 Millionen Lichtjahre von uns entfernt befindet sich im Sternbild Löwe die Spiralgalaxie NGC 3370. Sie zeigt ausgeprägte Spiralarme, in denen sich zahlreiche heiße massereiche Sterne befinden, die in einem bläulichen Licht leuchten. Das Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble in einzelnen eng begrenzten Spektralbereichen im Ultravioletten (UV), Visuellen und nahen Infrarot (IR) aufgenommen, die Wellenlängen reichen von 390 Nanometern (nahes UV) bis 814 Nanometern (nahes IR). Es zeigt daher mehr Einzelheiten, als ein Beobachter mit einem Teleskop mit dem Auge am Okular wahrnehmen könnte.

Diese Welteninsel ist in der Forschung recht beliebt, da in ihr zahlreiche Sterne vom Typ Cepheid zu finden sind. Sie dienen als eine Standardkerze zur Entfernungsbestimmung. Cepheiden sind periodisch veränderliche Sterne, die pulsieren, das heißt, sie verändern periodisch ihren Durchmesser und dadurch auch ihre Helligkeit. Die Helligkeiten dieser Sterne variieren über Perioden von Tagen bis hin zu Monaten. Je heller ein Cepheide leuchtet, desto langsamer pulsiert er. Bestimmt man also den Zeitraum, den ein bestimmter Cepheid für einen Helligkeitszyklus benötigt, lässt sich dessen absolute Helligkeit bestimmen. Ein Vergleich mit der tatsächlich von uns aus beobachteten scheinbaren Helligkeit erlaubt dann die Bestimmung der Entfernung (siehe Distanzmodul).

Des Weiteren wurden in NGC 3370 auch Supernovae des Typs Ia beobachtet. Einige von ihnen entstehen, wenn ein Weißer Zwerg, eine Sternleiche, die aus einem ausgebrannten sonnenähnlichen Stern hervorging, plötzlich in einer gewaltigen Explosion vergeht, die den Sternrest völlig zerstört. Gut ausgewählte Explosionen dieses Typs haben haben ebenfalls wohlbekannte absolute Helligkeiten und eignen sich daher genauso zur Entfernungsbestimmung, die sich zusätzlich durch die Beobachtungen der Cepheiden-Sterne eichen lässt. Aus diesen Ergebnissen lassen sich dann wesentlich größere Entfernungen im Universum bestimmen, da man so einen »kosmischen Zollstock« erhält.

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