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Superblüte: Buntes Wildblumenmeer in Kalifornien

Nach ergiebigen Regenfällen haben Wildblumen den US-Bundesstaat Kalifornien in ein Farbenmeer verwandelt. Das seltene botanische Phänomen ist sogar aus dem Weltall sichtbar.
Superblüte aus dem Weltall betrachtet

Ein Teppich aus orangefarben und lila leuchtenden Blüten

Vor Kurzem noch mussten die Einwohner des US-amerikanischen Bundesstaats Kalifornien sich vor sintflutartigen Regenfällen, Schneestürmen und Schlammlawinen in Sicherheit bringen. Doch in diesen Tagen scheint all das vergessen. Kalifornien erlebt gerade eine Superblüte, wie es sie wohl schon lange nicht mehr gab. Wildblumen haben die Hänge und Schluchten in ein derart leuchtend buntes Farbenmeer verwandelt, dass es sogar vom Weltraum aus sichtbar ist. Der Satellitenbetreiber Maxar Technologies hat Bilder aus der Gegend um die Stadt Palmdale veröffentlicht.

Eine Superblüte ist ein recht seltenes botanisches Phänomen, das vor allem in Wüstengegenden auftritt. Dabei keimt und blüht ein ungewöhnlich hoher Anteil von Wildblumen, deren Samen lange ruhend im Boden gelegen haben, ungefähr zur gleichen Zeit. Die dafür notwendigen Bedingungen sind sehr speziell. Im Herbst muss es etwa ergiebigen Niederschlag geben, der die Samen aktiviert. Im Frühjahr wiederum darf es jedoch nicht zu stark regnen, damit die Samen nicht weggespült werden. Kurz vor der Blüte muss es trocken sein, aber nicht zu heiß. Sobald die Pflanzen keimen, darf es nicht zu stark stürmen, um die jungen Triebe nicht zu entwurzeln. Eine Gratwanderung.

In Kalifornien kommt es im Schnitt alle zehn Jahre zu einer Superblüte. Die häufigsten Arten sind der orangefarben blühende Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica), violette Wüsten-Glockenblumen (Phacelia campanularia), lilafarbene Lupinen, gelbe Sandverbenen und weiße Wüstenlilien (Hesperocallis). Je nach Standort variiert die genaue Zusammensetzung jedoch.

Die diesjährige Superblüte werde wahrscheinlich bis Anfang Mai andauern und je nach Standort gut bis überdurchschnittlich gut ausfallen, heißt es vom California Department of Parks and Recreation. Bislang seien zwar noch keine staatlichen Parks geschlossen worden. Nachdem in der Saison 2019 allerdings jedes Wochenende hunderttausende Menschen kamen, um die Blütenpracht zu bestaunen, habe Lake Elsinore ein Besuchsverbot für den Walker Canyon verhängt. Zu groß sei die Gefahr, dass wilde Mohnblumen zertrampelt und dort lebende Tiere gestört werden. Mancherorts seien die Trampelpfade von damals noch immer sichtbar.

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