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Unerwartetes Rotlicht
Unerwartetes Rotlicht

© Michiels et al. (Ausschnitt)
© Michiels et al. (Ausschnitt)
Dreiflossenschleimfisch (Enneapterygius pusillus) | Im diffusen Meerwasser ist der Dreiflossenschleimfisch (Enneapterygius pusillus) kaum zu erkennen, doch strahlt er rotes Licht jenseits von 600 Nanometern Wellenlänge ab. Nico Michiels vermutet gemeinsam mit Kollegen aus Österreich und Australien, dass die Fische ihr rotes Leuchten zur Kommunikation nutzen: Im Gegensatz zu uns Menschen können sie es sehr gut wahrnehmen.
© Michiels et al. (Ausschnitt)
Grundel (Bryaninops natos) | Nur um die Augen sind bei dieser Grundelart (Bryaninops natos) Guaninkristalle eingelagert, die schon länger für ihre Licht reflektierenden Eigenschaften bekannt sind. Dass Fische sie nutzen, ist dagegen neu. Auf Feuer- oder Steinkorallen lebend, zeigen sie so ein abschreckendes Muster.
© Michiels et al. (Ausschnitt)
Grundel (Trimma avidori) | Schon im sichtbaren Lichtspektrum ist die Schuppenzeichnung dieser Grundelart (Trimma avidori) spektakulär, aber erst fluoreszierend zeigt sich das Muster in seiner ganzen Pracht. Zu den Grundeln zählen insgesamt 210 Gattungen und fast 2000 Arten, womit sie die artenreichste Gruppe der Meeresfische bilden. Viele von ihnen besitzen auch eine rote Lumineszenz.
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Steinkoralle | Nicht nur Fische, sondern auch diese Steinkoralle (Goniopora) erscheint unter normalen Lichtbedingungen farblos, erst durch einen Rotlicht-Filter gesehen leuchtet sie auf. Aufgenommen ist die riffbildende Korallenart in ihrer natürlichen Umgebung in einer Wassertiefe von rund 15 Metern bei Dahab in Ägypten.
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Rotalge | Wie die Fische, die auf ihr leben, zeigt diese Rotalge (Amphiroa) im sehr langwelligen Spektrum ein ausgeprägtes rotes Leuchten und hebt sich damit deutlich von ihrer Umgebung ab.
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Indo-Pazifischer Röhrenwurm | Eine Röhre nach der anderen baut der Indo-Pazifische Röhrenwurm (Sabellastarte indica). Gern lebt er in Spalten zwischen Steinkorallen. Empfindet er Stress, kann es vorkommen, dass er seine stachelartige Krone von sich wirft und beginnt, sich eine neue zu bauen. Vor allem Aquarienbesitzer haben dies schon beobachten können – seine rote Lumineszenz dagegen ist nur durch einen speziellen Filter für uns sichtbar.
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Seenadel | Dies hier ist ein sehr ungewöhnlicher Fisch, die so genannte Seenadel (Corythoichthys flavofasciata). Sie lebt vorwiegend versteckt in Korallenriffen und hält mit ihren unabhängig von einander beweglichen Augen Ausschau nach Feinden. Die Weibchen der Seenadel legen ihre befruchteten Eier in die Bauchfalte des Männchens, die sie dann bis zum Schlüpfen mit sich herum tragen und so beschützen.
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Grundel (Eviota pellucida) | Ein besonderes Muster zeigt diese Grundel (Eviota pellucida), wenn man nur ihre Fluoreszenz betrachtet. An ihr konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sie auch für langwelliges Licht sensibel ist - die eigene Fluoreszenz eingeschlossen - und somit die anderer Fische und Meeresbewohner auch wahrnehmen kann, wenn sie fluoreszieren. Das rote Leuchten könnte also einen wesentlichen Beitrag zur Kommunikation leisten.
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Grundel (Enneapterygius destai) | Mit ihrer zackigen, kantigen Form und dem gestreiften Muster sieht diese Grundel (Enneapterygius destai) schon bei Tageslicht nicht appetitlich aus, durch den Rotlichtfilter gesehen wirkt sie regelrecht gespenstig.
Wasser absorbiert die roten Wellenlängen des Sonnenlichtes, und deshalb erscheint uns das Meer blau-grün. Die Farbe Rot sollte somit für Fische keine Bedeutung haben, denn sie wird unter Wasser nicht gesehen. Falsch, meint nun Nico Michiels von der Universität Tübingen – viele Fische und andere Meeresbewohner produzieren sogar ihre eigene rote Lumineszenz und können diese auch sehen. Insgesamt 32 in Korallenriffen lebende Fische lichtete er ab und konnte so eindrucksvoll die Bandbreite der roten Leuchtkraft zeigen.
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