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Magellansche Wolken: Van Gogh in Space

Aus Daten des Planck-Satelliten entstand diese Aufnahme unserer galaktischen Nachbarschaft. An den Magellanschen Wolken vorbei durchzieht ein interstellarer Staubstreif die Szene.
Staubige Zwerggalaxien

Staubige Zwerggalaxien

Das ESA-Weltraumteleskop Planck hat die kosmische Hintergrundstrahlung in zuvor unerreichter Genauigkeit vermessen – und dabei unweigerlich auch das kosmische Staubaufkommen in unmittelbarer Nähe zur Erde erfasst. Auf dieser Aufnahme etwa ist neben den beiden Nachbar-Zwerggalaxien der Milchstraßen, der großen und kleinen Magellanschen Wolke, auch ein interstellarer Staubstrom zu sehen, der sich in ungefähr 300 Lichtjahren Entfernung durch die Milchstraße zieht. Durch intensive Orange- und Rottöne, die auf ein hohes Staubaufkommen hindeuten, verrät sich in der linken oberen Ecke die Sternentstehungsregion Chamäleon, schreibt die ESA in einer Mitteilung.

Die an die expressive Pinselführung Vincent van Goghs in "Sternennacht" erinnernde Textur der Aufnahme lässt sich in dieser Form leider nicht am Himmel beobachten. Sie ist das Ergebnis einer Visualisierung des magnetischen Felds der Milchstraße, dessen Ausrichtung die Wissenschaftler anhand der Messungen ermittelten.

Analysen wie diese sind wichtig, um störende Vordergrundeinflüsse aus den Aufnahmen der kosmischen Hintergrundstrahlung herausrechnen zu können. Die durch solche nahe gelegenen Staubstrukturen verursachte Polarisierung der Hintergrundstrahlung war auch dafür verantwortlich, dass eine Forschergruppe vom Antarktisobservatorium Bicep2 kürzlich so spektakulär irrte, als sie meinte, in der Hintergrundstrahlung Spuren ursprünglicher Gravitationswellen nachweisen zu können.

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