Auf Steuerbord gekippt

Am 17. Dezember 1917 lief eine Probefahrt der »USS F-1« gründlich schief: Vor der Küste Kaliforniens geriet das U-Boot der U.S. Navy in eine Nebelbank und wurde von einem anderen U-Boot gerammt. Wenige Sekunden nach dem Zusammenstoß sank die »USS F-1«. 19 Mitglieder der Crew starben, nur drei Männer konnten gerettet werden. Wo genau das U-Boot auf Grund sank, blieb laut dem Onlinemagazin »Live Science« bis vor Kurzem unter Verschluss. Zwar sei den Behörden bereits seit den 1970er Jahren die Position des U-Boots bekannt gewesen, doch erst jetzt haben Fachleute unter Anleitung der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts das Wrack mit Hilfe von Tauchfahrzeugen besucht und dokumentiert. Obwohl das Unterwassergefährt seit mehr als 100 Jahren auf dem Meeresgrund liegt, sei es in einem erstaunlich guten Zustand.

Ende Februar und Anfang März 2025 tauchte die Forschergruppe sowohl mit einem bemannten als auch mit einem autonomen Tauchfahrzeug zum Wrack hinunter. Das U-Boot liegt in zirka 400 Meter Tiefe vor der Pazifikküste, unweit der kalifornischen Stadt San Diego. Dabei zeichneten die Fachleute das Wrack und seine Umgebung mit Hilfe von Videokameras und Sonarsystemen auf; zudem fertigten sie aus den Bildern ein fotogrammetrisches Modell des U-Boots (Bild oben). Auf dem aus zahlreichen Fotos zusammengestellten 3-D-Modell sind auch Meeresorganismen abgebildet, die »USS F-1« heute besiedeln.

Wie »Live Science« berichtet, sei nicht geplant, in das Wrack zu tauchen, da es sich um eine Kriegsgräberstätte handelt. Bei ihrem Tauchgang stießen die Fachleute auch auf ein Kampfflugzeug der United States Navy. Das Flugzeug des Modells Grumman TBF Avenger war im Jahr 1950 in der Nähe ins Wasser gestürzt. Dabei handelt es sich um einen Torpedobomber, der während des Zweiten Weltkriegs produziert wurde.