Direkt zum Inhalt

Verhaltensforschung: Verwanzt

»Kissing bugs« kommen nachts und saugen Blut und Speichel. Wo sie tagsüber stecken, ist schwer herauszufinden gewesen - bis jetzt.
Wanze mit Antenne

Wanze mit Antenne

Triatoma gerstaeckeri ist eine Blut saugende Wanze und überträgt die Chagas-Krankheit, an der laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO jedes Jahr 10 000 Menschen sterben, vor allem in Lateinamerika. Die Tiere saugen nachts Speichel und Blut von Menschen. Tagsüber verkriechen sie sich; entsprechend schwer ist es, Genaueres über die Verstecke der Raubwanzen herauszufinden.

Eine Gruppe von Biologen um Gabriel Hamer von der Texas A&M University hat die Gewohnheiten der bis zu drei Zentimeter langen Wanzen nun mit einer neuen Methode erforscht: Die Wissenschaftler fingen elf Tiere ein und klebten ihnen winzige, gerade einmal 0,2 Gramm schwere Sender auf die Rückseite. Anschließend verfolgte das Team die Position der wieder frei gelassenen Tiere über mehrere Tage hinweg.

In diesem Zeitraum legten die Insekten ein bis 20 Meter zurück, berichten die Forscher im »Journal of Medical Entomology«. Dabei krochen die Wanzen auch in Ritzen, die für Menschen normalerweise nicht einsehbar sind. Künftig könnte die Funktechnik dabei helfen, die bevorzugten Schleichwege von Triatoma gerstaeckeri aufzuspüren. So ließe sich auch die Ausbreitung der Chagas-Krankheit verlangsamen, hoffen die Wissenschaftler.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.