Diese Maske aus Middelstum bei Groningen ... | wurde bei einer Ausgrabung auf einer Warft gefunden. Es stellt ein stilisiertes menschliches Gesicht dar. Die genaue Funktion ist unklar. Eventuell wurde sie im Kult verwendet. Auch aus Maastricht kennt man ein Fragment einer Maske. In vielen traditionalistischen Gesellschaften ist der Gebrauch von Masken eng verknüpft mit dem Übernatürlichen. Auch die Römer kannten Masken aus Keramik, die im Tempel, aber auch im Theater benutzt wurden. Vergnügungen gab es auch bei den Kelten schon, also ist die Bedeutung der Maske vielleicht auch in dieser Richtung zu suchen (Niederlande, 450 v. Chr. - 150 n. Chr.).
Dieser Bronzespiegel wurde ... | ... 1928 in Nimwegen von Schatzgräbern gefunden. Er lag bei einer Glasurnenbestattung. Das Stück wurde in England hergestellt, wo mehrere dieser Art gefunden wurden. Es ist mit einem geometrischen Muster und roter Emaille verziert. Vom europäischen Festland ist er der einzige dieser Art (Niederlande, 100 – 150 n. Chr.).
Diese silberne Vase ... | ... wurde bei Wasserbauarbeiten in Neerharen geborgen. Sie ist über ein Kilogramm schwer und verrät höchste Edelmetallkunst. Florale und geometrische Verzierungen zeigen griechische und römische Einflüsse. Es ist dennoch denkbar, das sie in Gallien hergestellt wurde. Die Unterseite zeigt eingekerbte Zeichen unbekannter Bedeutung. Die Vase verdeutlicht die weitreichenden Handelsbeziehungen der keltischen Bevölkerung in Westeuropa (Belgien, 475 v. Chr. - 100 n. Chr.).
Der Fürst von Oss ... | ... wurde als etwa vierzig jähriger Mann rekonstruiert, der an Übergewichtigkeit litt und starke Probleme beim Laufen hatte. Der in dem Grabhügel in Nordbrabant gefundene Leichenbrand ergab dieses Lebensbild, da die Knochen nicht mit hoher Temperatur verbrannt waren und unter anderem eine verwachsene Wirbelsäule zeigten (Niederlande, 825 - 600 v. Chr.).
Einst gehörte es dem Fürsten von Oss ... | ... und wurde in einem Tuch eingeschlagen in einem Bronzeeimer dem Verstorbenen mit in sein Grab gegeben. Dieses verbogene Schwert mit Goldgriffeinlagen wurde neben weiteren Waffen, einem Rasiermesser, Trachtenbestandteilen und Pferdezaumzeug gefunden. Der Fürst selber wurde verbrannt (Niederlande, 825 - 600 v. Chr.).
Furcht erregende Löwen, Widder, Hunde ... | ... und mittendrin ein Mann, der mit dem Löwen zu kämpfen scheint. Um 1840 machte ein anonymer Torfstecher den Fund seines Lebens. Im limburgischen Moorgebiet „De Peel“ bei Helden fand er diese vergoldete Silberscheibe. Es handelt sich um einen Schmuckgegenstand, der vermutlich in Thrakien, einem Landstrich im heutigen Bulgarien/ Rumänien angefertigt wurde. Im Moor hatte man ihn wahrscheinlich geopfert. Flüsse, Bäche, Tümpel und Moore waren bevorzugte Opferstätten bei den Kelten (Niederlande, 450 v. Chr. - 100 n. Chr.).
Beim Ausschachten des Fundaments für einen Wintergarten ... | ... stieß ein Ehepaar aus Heerlen 1999 auf einen glänzenden Gegenstand, der einem, an einer Seite offenen, goldenen Ring ähnelte. Im Goldrausch wurde zwar der ganze Garten umgegraben, doch blieb es bei dem einen Ring. Der Halsring ist das Statussymbol der keltischen Gesellschaft schlechthin und besteht meistens aus Eisen oder Bronze. Goldene Exemplare sind selten. Dass diese „Torques“ viel getragen wurden, davon berichten römische Schriftsteller. Als die Römer im Jahre 225 vor Christus bei Telamon die Kelten schlugen, erbeuteten sie 1.471 dieser Torques und dazu noch 247 Pfund Gold (Niederlande, 825 - 475 v. Chr.).
Lebensbild einer eisenzeitlichen Frau ... | ... in ihrer Tracht. In ihrer Hand hält sie eine Spindel. Vor allem Ausgrabungen von Wurten, wie die Warften künstlich aufgeschüttete Besiedlungshügel zum Schutz vor Sturmfluten, erbrachten Funde aus organischen Materialien. Hierzu zählen Wolle, Leder und Textilien.
Diese Eimer aus Wijshagen ... | ... enthielten die Asche vornehmer Personen. Sie müssen ein echtes Statussymbol gewesen sein. Denn die sogenannte Rippenziste im Vordergrund war südlich der Alpen in Gebrauch und bei Etruskern und Kelten eine sehr beliebte Gefäßform. Die Eimer waren lange in Benutzung und wurden oft repariert – nicht allzu sorgfältig übrigens. Denn sie haben mehr Ähnlichkeit mit einem Sieb, als mit einem Eimer (Belgien, 500 v.Chr.).
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Auf die Spuren der nordwesteuropäischen Kelten begibt sich das Museum Burg Linn in Krefeld mit seiner neuen Ausstellung, die erstmals Spitzenobjekte aus dem Rheinland, Belgien und den Niederlanden unter einem Dach vereint. Sie waren Herren über das Salz der Nordsee, trieben spezialisierte Landwirtschaft, und schufen kleine Kunstwerke aus Glas. Ihre Elite ließ sich ähnlich reich bestatten wie die keltischen Vetter an Donau, Seine und Mittelrhein. Wer waren diese Menschen, die das eiszeitliche Nordwesteuropa zwischen Rhein und belgischer Nordseeküste bewohnten?
Das Geheimnis der Kelten
Vom 20. Januar bis 3. August 2008
Museum Burg Linn Rheinbabenstr. 85 47809 Krefeld Tel.: 02151/570036 Internet: www.diekelten.de
Öffnungszeiten Vom 20. Januar bis 31. März Dienstag bis Sonntag und Feiertags von 11-17 Uhr Vom 1. April bis 13. August Dienstag bis Sonntag und Feiertags von 11-18 Uhr
Ausstellungskatalog Den Kelten auf der Spur. Neue archäologische Entdeckungen zwischen Nordsee und Rhein. Von Leo Verhart. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2008 (bestellen)
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