Mit 13 Jahren ... | ... begann Albrecht Dürer 1484 eine Goldschmiedelehre in der Werkstatt seines Vaters. Im selben Jahr fertigte er sein ältestes erhaltenes Selbstbildnis an. Hierzu benutzte er einen Silberstift – ein Zeichenwerkzeug, das keine Korrekturen erlaubt, da man fehlerhafte Zeichenstriche nicht wegradieren kann. Die Zeichnung könnte deshalb am Ende einer längeren Reihe von Selbstporträtversuchen entstanden sein.
Kunsthistoriker diskutieren ... | ... seit Jahrzehnten in welcher Reihenfolge Dürer die Porträts seiner Eltern anfertigte, und warum er das Bildnis der Mutter weniger detailliert ausgeführte als das des Vaters. Neuen Erkenntnissen zufolge konzipierte Dürer erst das Einzelporträt des Vaters, bevor er etwas später auch die Mutter malte. Eine Untersuchung des letzteren mittels Röntgenstrahlen (Bild oben rechts) offenbart unter anderem, dass Dürer an den sehr hellen Stellen der Haube bleiweißhaltige Farbe verwendete. Ein Infrarotreflektogramm (Bild unten rechts) des Porträts bezeugt unter den Farbschichten lockere Vorzeichnungen der Hände und der Kleidung mit dem Pinsel.
Mit der "Drahtziehmühle" ... | ... setzte Dürer die Landschaft nicht nur als ausschmückendes Beiwerk, sondern – erstmals in seinem Oeuvre – als eigenständiges zentrales Motiv ein. Dürers Heimatstadt Nürnberg war seit dem ausgehenden Mittelalter ein wichtiges Zentrum der Drahtproduktion.
Die "Haller Madonna" ... | ... Dürers verdankt ihren Namen dem Auftraggeber des Werkes: Wolf III. Haller. Der Angehörige der bekannten Nürnberger Patrizierfamilie konnte es sich sogar leisten, das Gewand der Madonna von Dürer in teurem Ultramarinblau malen zu lassen. Kunsthistoriker erkennen in der "Haller Madonna" einen deutlichen Einfluss der venezianischen Feinmalerei.
In seiner Anleitung ... | ... zur Abbildung des "idealen Kopfes" verwendete Dürer gleiche Farben für die Ausführung und die schriftliche Erläuterung der jeweiligen Konstruktionsschritte.
Dürer beschäftigte sich ... | ... ausführlich mit den Maßen und Proportionen des menschlichen Körpers. Ein bekanntes Ergebnis seiner Proportionsstudien ist der Stich "Adam und Eva" aus dem Jahr 1504. Über das neue Medium des Drucks konnte Dürer eine breitere Bekanntschaft erlangen.
Das imposante Gemälde ... | ... "Anbetung der Könige" entwarf Dürer für Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen. Es besticht durch eine hohe konzeptionellen Abstimmung der Landschaft und Architektur im Hintergrund mit der Personengruppe im Vordergrund. Zudem zeugt es von Dürers Talent für perspektivische Malerei.
In den Uffizien ... | ... in Florenz wird das Porträt, das Dürer von seinem Vater anfertigte, mit einer hochauflösenden digitalen Infrarotanlage (rechts vorne) des Germanischen Nationalmuseums untersucht.
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Im Jahr 1484 fertigte Dürer als Dreizehnjähriger mit Hilfe eines Spiegels sein Selbstporträt an. Es ist das älteste von ihm erhaltene aus einer Reihe verschiedenster Selbstbildnisse. Kann man bereits hier die Detailverliebtheit und Präzision der bekannten späteren Dürerwerke, wie dem "Rosenkranzfest" oder den "Betenden Händen", erkennen?
Zeichnen mit einem Silberstift erfordert sehr viel Konzentration und verzeiht keine Fehler. Fein herausgearbeitet hat der junge Dürer seine Haare sowie die Falten und Schattierungen seines Obergewandes. Jedoch weist dieses frühe Selbstzeugnis noch Unsicherheiten in der zeichnerischen Ausführung auf, beispielsweise die ungeschickt versteckte zeichnende rechte Hand.
Wie viel des späteren Meisters, der oft als Deutschlands größter Maler bezeichnet wird, steckte schon im jungen Dürer? Wie wurde aus dem begabten Kind eines Goldschmiedemeisters ein gefeiertes Genie, das laut Erasmus von Rotterdam "[auch malt], was man nicht malen kann"?
Im Rahmen der Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg geben Forscher neue Antworten auf diese Fragen. Sie setzen den künstlerische Werdegang Dürers in seinen persönlichen und zeitgenössischen Zusammenhang. Außerdem werden Verfahren wie Röntgenanalyse und Infrarotreflektografie vorgestellt. Diese ermöglichen nicht nur einen Blick unter die Oberfläche bekannter Dürer-Gemälde, sondern liefern auch neue Erkenntnisse über Dürers gestalterischen Arbeitsprozess und seine Maltechnik.
Der frühe Dürer Die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit 40 Jahren
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