Bronze ... | ... galt vermutlich auf Grund seines goldähnlichen Glanzes vor mehr als 3000 Jahren als besonders wertvoll. Sorgfältig vergraben unter der alten Siedlungsanlage auf dem Bullenheimer Berg entdeckten Forscher unter anderem einen Hort mit Beilen und Werkzeugen wie Meißel, Dechsel und Hohleisen aus dem Metall. Ebenso förderten sie Teile von Schmuckstücken wie Arm- und Beinringen zu Tage.
Die Bronzeteile ... | ... fanden sich gemeinsam mit einzigartigen Stücken aus Gold in einem Tongefäß. Darin lagen die bronzenen Gegenstände unter dem so genannten goldenen Ornat.
Das "goldene Ornat" ... | ... gehört zu den außergewöhnlichsten Funden vom Bullenheimer Berg. Wie die Archäologen vermuten, waren die spätbronzezeitlichen Goldbuckel und ovalen Bleche auf das Gewand eines Priesters genäht gewesen. Die Goldringe dienten als Schmuck.
Schmuck ... | ... vergruben die Bewohner des Bullenheimer Bergs offenbar besonders häufig. Links sind Arm- und Fußringe zu sehen, rechts die Zierscheiben eines prachtvollen Pferdegeschirrs. Passend dazu entdeckten Archäologen auf dem Hochplateau auch die bronzenen Radkappen eines Kultwagens (nicht im Bild).
"Schaukelringe" ... | ... waren beliebte Schmuckstücke in der späten Bronzezeit. Sie gehörten vor rund 2800 Jahren zur typischen Tracht und wurden bevorzugt an Armen oder Beinen getragen. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass die gebogenen Ringe auf einem flachen Untergrund leicht schaukeln.
Mit Schlagmalen ... | ... hatte man die Schaukelringe durchnummeriert. Die Kerben kennzeichnen, dass jeweils fünf Ringe zusammengehören, die offenbar auch gemeinsam am Körper getragen wurden.
Neben Schmuckstücken ... | ... kamen in der Höhensiedlung auch gut erhaltene Gefäße zu Tage. Diese Amphore, die aus mehreren dünnen Bronzeblechen zusammengefügt wurde, gilt als Meisterwerk der spätbronzezeitlichen Toreutik. Sie ist das einzige Exemplar jener Zeit, das bislang aus Süddeutschland bekannt ist.
Im Kampfgefecht ... | ... verließen sich die Bewohner vom Bullenheimer Berg auf ihre Bronzeschwerter. Die Hiebwaffen wurden in einem Stück gegossen. Der Griff bildet einen zungenförmigen Ausläufer der Klinge, der einst mit Holz oder einem anderen Material ummantelt war. Neben ihrer Funktion als Kriegswaffen galten besonders fein gearbeitete Schwerter in der Bronzezeit vermutlich auch als Statussymbole.
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Über Jahrtausende hinweg vergruben Menschen immer wieder wertvolle Schätze im Boden, warfen sie in Moore oder Gewässer. Die Gründe dafür waren vielfältig: In unruhigen Zeiten nutzte man das Erdreich oft als eine Art Tresor, um die vergrabenen Gegenstände vor dem Zugriff Fremder zu schützen. Schmiede verwahrten im Boden etwa zerbrochenes Altmetall, um es bei Bedarf wieder einzuschmelzen. Doch häufig dienten die Horte rituellen Zwecken – sie galten als Opfer an die Götter.
Archäologen können mit Hilfe von Hortfunden oftmals wertvolle Rückschlüsse auf die Kultur und Lebensweise vieler Völker ziehen. Auf ähnliche Art und Weise entschlüsselten sie auch das Geheimnis des Bullenheimer Bergs nahe der unterfränkischen Gemeinde Ippesheim: Im Jahr 1973 brachte ein Schatzdepot Forscher auf die Spur der fast 3000 Jahre alten befestigten Siedlung, die sich einst auf dem Plateau des Tafelbergs befand.
In den vergangenen Jahrzehnten fanden sich immer mehr Hortfunde in der bronzezeitlichen Burganlage. Doch zum Leidwesen der Forscher waren es zumeist Raubgräber, die dem Boden die Schätze entrissen. Nur über den Kunsthandel konnten die Museen den Funden letztendlich habhaft werden. Erstmals führt nun das Knauf-Museum Iphofen alle bekannten Stücke aus der Staatssammlung München, dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und dem Mainfränkischen Museum Würzburg in einer Ausstellung zusammen.
Mythos Bullenheimer Berg Eine Sonderausstellung des Knauf-Museums Iphofen
Vom 1. Juli bis zum 4. November 2012
Knauf-Museum Iphofen Am Marktplatz 97343 Iphofen Internet: www.knauf-museum.de
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