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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Kontrolluhren sind ein bedeutsames Stück Technik- und Sozialgeschichte: Schon lange sind sie in Fabriken und Betrieben installiert, um so die Anwesenheit der Arbeiter zu überwachen. Die Arbeitgeber konnten mit ihrer Hilfe die Arbeitszeiten ihrer Angestellten genau erfassen und mögliche Verfehlungen ahnden.

Bereits im Mittelalter führten die Zünfte Werkglocken ein, die Anfang und Ende eines Arbeitstages signalisierten. Aber erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die Erfassung der Arbeitszeit wirklich unumgänglich: Die Fabriken wurden zunehmend größer und die Arbeitsabläufe komplexer, so dass die Arbeiter absolut pünktlich sein mussten. Es wurden also Stempeluhren aufgestellt, und wer kam oder ging, musste sich dort mit seiner Namenskarte ein- oder ausstechen. Daran hat sich bis heute nichts geändert – abgesehen, davon, dass die Zeiterfassung längst digital und unbestechlich vonstatten geht.

Aber nicht nur Arbeiter mussten solche Kontrollen über sich ergehen lassen: Auch Nachtwächter und Polizisten mussten nachweisen, dass sie ihren Dienst ordentlich verrichteten, in dem sie mit Hilfe spezieller Uhren dokumentierten, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren – und ihre Zeit nicht etwa in ihrer Wachstube abbummelten.

Genau so alt wie die Kontrolluhren selbst, ist wohl auch der Drang der Menschen, dieser Aufsicht zu entgehen: Wollte der Fabrikarbeiter früher Feierabend machen, gab er seine Stempelkarte einfach einem Kollegen mit.

158 Exemplare dieser Uhren können ab Juni 2008 im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim bestaunt werden. Sie stammen von dem Kontrolluhren-Experten Werner Schmid, der 2007 verstarb und seine Sammlung dem Museum vermachte.

Tickende Herrschaftsinstrumente

Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Museumsstraße 1
68165 Mannheim
Telefon: 0621/4298-9
Internet: www.landesmuseum-mannheim.de

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