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Angie im Glück oder Ein Hoch auf die Freiheit

Steve: Sag mal, wie schlimm fändest du es, wenn ich gar nicht anders könnte, als dir zu schreiben?

Nette: Wie meinst'n das jetzt?

S: Naja, wenn ich nicht aus freien Stücken mit dir parlieren würde, sondern nur weil mich meine Neurone dazu verdonnern.

N: Äh, hast du denn noch eine andere Möglichkeit, mit mir zu parlieren, als auf Basis deiner Neurone?! Ohne dir zu nahe treten zu wollen – mit was denkst du denn sonst?!

S: Sehr witzig! Im Ernst: Ich wundere mich. Dieser ewige Streit um den freien Willen, findest du den nicht auch sehr erstaunlich? Sobald das Gehirn ins Spiel kommt, mögen sich viele anscheinend gar nicht mehr als freie, selbstbestimmte Wesen begreifen. Nach dem Motto: Mein Hirn war's, nicht ich!

N: Ja, erstaunlich. O.k., wir wissen jetzt, dass in meinem Gehirn bestimmte Dinge passieren, bevor ich die Entscheidung treffe, in die Tasten zu hauen und dir das hier zu schreiben. Was ist daran beunruhigend? Ich würde sagen: Es ist faszinierend!

S: Mein Reden! Wenn du mich fragst, sind wir einfach noch nicht so weit – aber das kommt schon noch. Eines Tages können wir vom Gehirn sprechen, ohne uns als frei handelnde Subjekte gleich so klein mit Hut zu fühlen. Ich steh jedenfalls dazu: Ich bin mein Hirn, und du – du bist deins!

N: Ich seh ja ein, dass man übers Gehirn anders sprechen will als über seinen Magen. Mein Magen grummelt. Warum grummelt er? Weil zu wenig drin ist. – Aber bloß nicht: Ich hab was gedacht. Warum habe ich das gedacht? Weil im Gehirn Neurone feuern.

S: Das Gehirn grummelt eben nicht nur.

N: Es denkt! Es entscheidet sich, CDU zu wählen! Aus freien Stücken! Und das wollen wir unter allen Umständen verteidigen.

S: Annette, Dein Wort in Angies Ohr ...

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