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Gedanken über Wurzelkonsonanten und Genitivpartikel

Über eine Region, die von Speicherburgen (kasbah) und befestigten Dörfern (ksur) geprägt ist, reiste ich durch Palmenhaine durch das äußerst fruchtbare Oued Dadès nach Ouarzazet, das für seine Filmstudios bekannt ist. U.a. waren hier "Gladiator" und "Kundun" gedreht worden. Die meisten Kulissen dort stammen allerdings von "Cleopatra" mit Liz Taylor, mit anderen Worten: die Pyramiden, Sphingen und Obelisken hatten mich wieder. Spannend war es dort trotz des vielen Kitsches, denn als Ägyptologe kann man durch die Kulissen schreiten und heiteres Bilderraten machen. Das Bild ist aus dem Grab des Rechmire, der 3 m hohe Gipsskarabäus über dem Tor ist eigentlich ein Schmuckstück Tutanchamuns ...

Bei der atemberaubenden (und auch irgendwie beängstigenden) Busfahrt über den Tizi n'Tichkakam dann sogar die ägyptische Sprache auf ihre Kosten, denn wenn man bei Tizi n'Tichka den fem. Artikel im Berberischen ta- (in Vokalharmonie ti-) abzieht, bleibt der Wurzelkonsonant z übrig und ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn das nicht irgendwie mit dem altägyptischen Wort für "Berg" zusammenhängt (Dju). Und in beiden Sprachen ist die Genitivpartikel n, d.h. Tizi n'Tichka ist "der Berg von Ticka".

In Essaouria an der Atlantikküste schließlich wurden mir nicht nur Berge, sondern auch Meer in allerschönster Form geboten. Da hier immer ein ziemlich starker Wind geht, ist die Gegend nicht nur ein Surferparadies, sondern auch ein perfekter Drehort für dramatische Brandungsszenen. Hinzu kommt, dass Essaouira eine perfekt erhaltene, unglaublich imposante portugiesische Festung besitzt, wie geschaffen als Filmkulisse. Wunderbar war allerdings auch der Fischmarkt, auf dem ich einen ganzen Hummer kaufte, um ihn gleich an einem Grillstand zubereiten zu lassen.

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