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McNaught ist passé!

Oliver Dreissigacker
Dabei hätte 2007 – Frohes Neues noch nachträglich – kaum besser beginnen können. C/2006 P1 (McNaught) übertraf alle Erwartungen. Der Komet, der heute Abend sein Perihel innerhalb der Merkurbahn erreicht, würde, wäre er nachts am Himmel, locker Sirius ausstechen und sicherlich die Massen auf den Straßen zum Staunen bringen.

Aber nix war's. Erst, als er nur noch in der Dämmerung sichtbar war, entfalteten sich seine Koma und sein Schweif. Die Helligkeitsschätzungen belaufen sich derzeit auf bis zu -3. Größe. Wenn Sie ihn noch am Himmel sehen wollen, bliebe Ihnen nur ein Spontanurlaub auf der Südhalbkugel. In Argentinien oder Australien beispielsweise wird er nächste Woche 15 bis 20 Grad östlich der Venus in der Abenddämmerung über den Horizont klettern.

Was uns hier bleibt, sind die Aufnahmen des Sonnenobservatoriums Soho. Im Gesichtsfeld der Kameras dieses Satelliten tauchte McNaught heute am späten Vormittag erstmals auf – so hell, dass er komplett überbelichtet ist – leuchtstärker als die Kometen Neat und Machholz. Der hellste Schweifstern, den Soho in seinen zehn Jahren vor die Instrumente bekam.

Andere Astronomen hatten freilich Glück, sie konnten McNaught zwischen den Wolkenlücken erwischen. Freuen Sie sich auf faszinierende »Glanzlichter« in der März-Ausgabe von ASTRONOMIE HEUTE, im Handel ab 15.2. 2007.

Herzlichst, Ihr Oliver Dreissigacker

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