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Moskau in 6 Stunden

Tag 2: 29. Juli 2008 Unser Hotel Cosmos war einst – 1980 – olympisch. Daran hat sich zumindest beim Frühstück nicht viel geändert. Es schien so, dass fast alle 3000 Gäste gleichzeitig kamen. Nur der Schnellste gewinnt! Aber dann war unsere Kondition gefragt: Moskau in 6 Stunden! Vom Roten Platz ins Kaufhaus GUM. Dort konnten wir eine Trainingspause einlegen. Für die Moskauer ist es inzwischen hier viel zu teuer, so tummelten sich dort nur Touristen.

Imposant war der Besuch der Erlöserkirche, die in den 1930er Jahren gesprengt und später wieder neu aufgebaut wurde. Stalin wollte statt dessen einen Palast errichten mit einer riesigen Statue von ihm selbst davor. So ist es doch besser. Ein Abstecher auf die Sperlingsberge bot uns einen schönen Blick auf Moskau und seinem Olympiagelände im Vordergrund und die Lomonossow-Universität im Hintergrund. Spätestens hier wäre ein klein wenig Doping in Form von Kaffee von Vorteil gewesen. Aber Ines, unsere russische Führerin, blieb hart und sauber. Der Kreml rief.

Hürde Nummer eins: Kameras mit größerer Brennweite durften nicht rein. Also eine Treppe runter und um drei Ecken, um die Ausrüstung zu deponieren. Nach einigen Diskussionen, um wieder zur Gruppe zurück kehren zu dürfen, waren wir endlich im Kreml. Viele goldene Zwiebeltürmchen der Kirchen leuchteten auch im Regen. Aber bevor wir in eine hinein durften, mussten wir Hürde Nummer zwei überwinden. Eine wichtige Person versperrte uns den Weg. Begründung: nitschewo. Fünf Minuten später wurde das Gesetz zum Glück geändert und wir konnten weiter. Auf uns wartete die Erzengelkathedrale, in der hinter der Ikonenwand Iwan der Schreckliche ruht.

Trotz Termin um halb drei mussten wir uns vor der Rüstkammer anstellen. Zum Glück ging es sehr schnell voran. Wenn man die Schätze hier sieht, wundert es einen nicht, dass das Ganze in einer Revolution endete.

Basilius-Kathedrale am Roten Platz | Ein Muss in Moskau: ein Schnappschuss der Basilius-Kathedrale.
Erlöserturm in der Kremlmauer | Hinter diesen Mauern verbirgt sich das einstige Herrscherzentrum.
Ziemlich müde, aber voller Eindrücke kehrten wir nach der Olympischen Leistung in der Disziplin „Moskau in 6 Stunden“ zurück zum Hotel. Zuerst die Wetterlage in Nowosibirsk checken. Die Prognosen werden immer ähnlicher und besser. Das bedeutet kein Regen und wenig Wolken – hoffen wir.

In einer gemütlichen Runde lernten wir uns jetzt näher kennen. Jeder schilderte seine früheren Sonnenfinsternis-Erlebnisse. Die Freaks sind wieder zusammen und da kann das Wetter nur noch schön werden.

Hans Zekl

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