Profiboxer und Zigarettenanzünder
In diesem Jahr gibt es einen einwöchigen „Betriebsausflug“ mit allen madagassischen Feldassistenten. Ziel ist der von ANGAP verwaltete Nationalpark Ankarafantsika im Nordwesten Madagaskars, nahe der alten Küstenstadt Mahajanga. Glücklicherweise können auch einige von uns Studenten mitfahren.
Am Samstagmorgen kurz vor Sonnenaufgang quetschen wir uns also in Morondava zu zwölft in einen Kleinbus asiatischer Herkunft – ein klassisches Taxi-Brousse, mit dem hier die Langstreckenreisen bewältigt werden. Dazu kommen noch der Fahrer, ein 70-jähriger, der äußeren muskelbepackten Erscheinung nach ehemaliger Profiboxer mit entspanntem Dauerlächeln und Bleifuß, und sein etwa fünfzig Jahre jüngerer Assistent. Den lässt der Alte allerdings ungern ans Steuer, wie sich schnell zeigt, und so fungiert der Jungspund hauptsächlich als Gepäckmaxe und Zigarettenanzünder für den kettenrauchenden Senior.
Im dunstigen Morgenlicht geht die Fahrt im Schlaglochslalom zunächst ostwärts durch Mahabo. Nach einigen Stunden erreichen wir einen bunten Pavillon mit Aussicht auf die ersten Hügelketten des Hochlands. Hier hat sich der Legende nach einst eine Sakalava-Prinzessin tränenreich von ihrer Heimatregion Menabe verabschiedet, als sie einen Merinakönig aus Zentralmadagaskar heiratete und die Westküste verlassen musste.
Die Fahrt geht weiter. Bald ist die Straße nicht mehr befestigt, und die Bodenwellen der erodierten Piste würfeln uns die Organe in völlig ungeahnte Konstellationen, bis wir endlich Miandrivazo und damit wieder festen Boden unter den Füßen erreichen. Immerhin stehen entlang der Sandstraße bullige chinesische Bagger und Planierraupen in der Gegend herum – der Abschnitt scheint also auch bald asphaltiert zu werden.
Wir schlendern die Hauptstraße hinab, essen etwas und fallen dann in unsere Betten – der Kopf dreht sich noch immer von der schwungvollen Fahrweise unseres Boxers und dem Seegang der Sandpiste.
Am Samstagmorgen kurz vor Sonnenaufgang quetschen wir uns also in Morondava zu zwölft in einen Kleinbus asiatischer Herkunft – ein klassisches Taxi-Brousse, mit dem hier die Langstreckenreisen bewältigt werden. Dazu kommen noch der Fahrer, ein 70-jähriger, der äußeren muskelbepackten Erscheinung nach ehemaliger Profiboxer mit entspanntem Dauerlächeln und Bleifuß, und sein etwa fünfzig Jahre jüngerer Assistent. Den lässt der Alte allerdings ungern ans Steuer, wie sich schnell zeigt, und so fungiert der Jungspund hauptsächlich als Gepäckmaxe und Zigarettenanzünder für den kettenrauchenden Senior.
Im dunstigen Morgenlicht geht die Fahrt im Schlaglochslalom zunächst ostwärts durch Mahabo. Nach einigen Stunden erreichen wir einen bunten Pavillon mit Aussicht auf die ersten Hügelketten des Hochlands. Hier hat sich der Legende nach einst eine Sakalava-Prinzessin tränenreich von ihrer Heimatregion Menabe verabschiedet, als sie einen Merinakönig aus Zentralmadagaskar heiratete und die Westküste verlassen musste.
Die Fahrt geht weiter. Bald ist die Straße nicht mehr befestigt, und die Bodenwellen der erodierten Piste würfeln uns die Organe in völlig ungeahnte Konstellationen, bis wir endlich Miandrivazo und damit wieder festen Boden unter den Füßen erreichen. Immerhin stehen entlang der Sandstraße bullige chinesische Bagger und Planierraupen in der Gegend herum – der Abschnitt scheint also auch bald asphaltiert zu werden.
Am Nachmittag durchkurven wir das Hochland: grüne, terrassierte Reisfelder, rot-braune mehrstöckige Steinhäuser, die Menschen mit stärker asiatischen Gesichtszügen und hellerer Haut als an der Westküste. Mit beginnender Dämmerung erreichen wir schließlich unser erstes Etappenziel – Antsirabe, neben Tana wichtigstes wirtschaftliches Zentrum des Landes und ehemals von den französischen Besatzern geschätztes Kurbad. Auch heute finden sich hier noch herrschaftliche Hotels und Schwimmanlagen. Auffällig sind zudem die Hunderte von bunten Puss-puss (Rikschas) in den Straßen, mit denen von Schulkindern bis zu Hühnerkörben alles durch die Gegend gezogen wird.
Wir schlendern die Hauptstraße hinab, essen etwas und fallen dann in unsere Betten – der Kopf dreht sich noch immer von der schwungvollen Fahrweise unseres Boxers und dem Seegang der Sandpiste.
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