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Überlebende des Liebeslebens

Rotstirnmaki-Männchen
Seit gut einer Woche ist es so weit: Die Paarungszeit bei den Rotstirnmakis ist ausgebrochen. Da die Fortpflanzungssaison für die Art auf einige wenige Wochen begrenzt ist, geben alle Männchen alles. Die Gruppenzusammensetzungen ändern sich fast täglich, Männchen wandern ab oder kommen hinzu, darüber hinaus springen völlig fremde Lemurenmänner ohne Halsband herum und drangsalieren die Weibchen.

Die Folge ist: Die Gruppen hopsen nahezu ununterbrochen aufgeschreckt durch die Bäume, Männchen verfolgen Weibchen und jagen sich gegenseitig, um sich die Vaterschaft zu sichern. Sind zwei in wilder Verfolgung im Gebüsch verschwunden, ist allerdings schon ein dritter zur Stelle, der die Gunst der Stunde nutzt, um sich der Damenwelt als dritte Alternative aufzudrängen.

Raufen zwei Männchen oder ist ein Verehrer allzu stürmisch, kommt es öfter vor, dass ein liebesblinder oder zwei verhedderte Makis vom Baum fallen. Meist verlaufen die Stürze glimpflich, doch einige Männchen verdanken ihrer Begattungshektik inzwischen einen verstauchten Arm oder Fuß. So kommt es, dass die Szenerie teils an eine Invalideninvasion erinnert, wenn drei humpelnde Männchen einem der inzwischen auch müde wirkenden Weibchen nachstellen.

Schlafende Rotstirnmakis | Die Paarungszeit schlaucht, auch wenn sie nur einige Wochen pro Jahr andauert. Danach brauchen männliche und weibliche Rotstirnmakis (Eulemur fulvus rufus) erstmal viel Zeit zum Ausruhen.
Unter diesem Blickwinkel erscheint es gnädig, dass die Paarungszeit nur kurz andauert – noch einen weiteren Monat auf diesem Niveau würden wahrscheinlich nicht alle Beteiligten überleben.

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