Warum es gefährlich ist, ein Mann zu sein
Ich gehe gerne in Vorträge. Weniger zeitaufwändig als Tagungen, zu denen man zumeist verreisen muss, servieren einem häufig illustre Fachkoryphäen die Quintessenz ihres Faches in 90 Minuten, anschließende Debatte durch kundige Zuhörer inklusive.
Neulich also im Zoologischen Institut der Heidelberger Universität, beim Sonntags-Matinee-Vortrag zum Thema „Warum Männer früher sterben als Frauen“. Keine leichte Frage, auch der Referent, der Medizinsoziologe Elmar Brähler aus Leipzig, beantwortet sie nicht. Aber er führt den 500 Zuhörern im dicht gepackten Hörsaal vor, wie die Lage ist und welche Faktoren eine Rolle spielen.
Im Schnitt überleben Frauen in Mitteleuropa die Männer um sieben Jahre, doch der Abstand schrumpft seit 1978. Für Mann und Frau steigt aber insgesamt die Lebenserwartung um 2,4 Monate jährlich. Setzt sich dieser noch lineare Trend fort, könnten heute geborene Mädchen im Mittel 100 Jahre alt werden. Da sie dieses Alter womöglich noch beschwerdefrei erreichen, geht der Trend, sagt Brähler, zum „Fit in die Kiste“.
Warum sterben Männer früher als Frauen? Einfache Antwort: Sie leben zu gefährlich, bringen sich häufiger um (79 %), haben mehr Unfälle, trinken und rauchen zu viel, pflegen ungesündere Essgewohnheiten. Auch vor Übergewicht und fahrlässigem Lebensstil schrecken sie weniger zurück, akzeptieren höheren Stress am Arbeitsplatz, auch bei schlechteren Arbeitsbedingungen. Männer gehen später zum Arzt und verbergen auch sonst ihren Gesundheitszustand.
Brähler wartet, natürlich mit einem Schuss makabrer Ironie, mit bemerkenswert euphemistischem Vokabular auf, spricht etwa mokant vom „Rentenwegfallalter“, was mich an den Politikerspruch vom „sozialverträglichen Frühableben“ erinnert. Am längsten leben übrigens Mönche in Bayern. Sie, und nur sie, werden älter als Frauen allgemein. Aber wie gesagt: Der Vorsprung der Frauen schmilzt, und in China ist die Situation ohnehin anders: Dort sterben die Frauen im Mittel vor den Männern. Unsere Zukunft?
Reinhard Breuer
Neulich also im Zoologischen Institut der Heidelberger Universität, beim Sonntags-Matinee-Vortrag zum Thema „Warum Männer früher sterben als Frauen“. Keine leichte Frage, auch der Referent, der Medizinsoziologe Elmar Brähler aus Leipzig, beantwortet sie nicht. Aber er führt den 500 Zuhörern im dicht gepackten Hörsaal vor, wie die Lage ist und welche Faktoren eine Rolle spielen.
Im Schnitt überleben Frauen in Mitteleuropa die Männer um sieben Jahre, doch der Abstand schrumpft seit 1978. Für Mann und Frau steigt aber insgesamt die Lebenserwartung um 2,4 Monate jährlich. Setzt sich dieser noch lineare Trend fort, könnten heute geborene Mädchen im Mittel 100 Jahre alt werden. Da sie dieses Alter womöglich noch beschwerdefrei erreichen, geht der Trend, sagt Brähler, zum „Fit in die Kiste“.
Warum sterben Männer früher als Frauen? Einfache Antwort: Sie leben zu gefährlich, bringen sich häufiger um (79 %), haben mehr Unfälle, trinken und rauchen zu viel, pflegen ungesündere Essgewohnheiten. Auch vor Übergewicht und fahrlässigem Lebensstil schrecken sie weniger zurück, akzeptieren höheren Stress am Arbeitsplatz, auch bei schlechteren Arbeitsbedingungen. Männer gehen später zum Arzt und verbergen auch sonst ihren Gesundheitszustand.
Brähler wartet, natürlich mit einem Schuss makabrer Ironie, mit bemerkenswert euphemistischem Vokabular auf, spricht etwa mokant vom „Rentenwegfallalter“, was mich an den Politikerspruch vom „sozialverträglichen Frühableben“ erinnert. Am längsten leben übrigens Mönche in Bayern. Sie, und nur sie, werden älter als Frauen allgemein. Aber wie gesagt: Der Vorsprung der Frauen schmilzt, und in China ist die Situation ohnehin anders: Dort sterben die Frauen im Mittel vor den Männern. Unsere Zukunft?
Reinhard Breuer
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