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Empirische Studien: "Wir brauchen verbindlichere Regeln"

Fälschungsskandale und Zweifel an der Glaubwürdigkeit vieler Studien erschütterten in jüngster Zeit das Vertrauen in die psychologische Forschung. Jetzt will ein Netzwerk von Wissenschaftlern die methodischen Standards überprüfen, um die Seelenkunde auf ein festeres Fundament zu stellen. GuG sprach mit einer Beteiligten: der Kognitionspsychologin Mirjam Jenny vom Max-Planck-Institut für Bildungs­forschung in Berlin.
Mirjam Jenny

Frau Dr. Jenny, renommierte Wissenschaftler wie der niederländische Sozialpsychologe Diederik Stapel oder der Harvardprofessor Marc Hauser haben Studiendaten manipuliert. Zudem mehren sich Stimmen, die hinter vielen Ergebnissen psychologischer Experimente Zufallsbefunde vermuten. Steckt die Psychologie in der Krise?
Ja, das beschreibt die Lage wohl recht gut. Betrug kann man natürlich nie ausschließen – das sind extreme Einzelfälle. Das gravierendere Problem scheint mir zu sein, dass in der Psychologie vielfach Methoden angewandt werden, die nicht was­serdicht sind. Das bedeutet, die Art, wie ­Studien geplant, durchgeführt und ausgewertet werden, produziert mit erstaunlich großer Wahrscheinlichkeit Zufallsbefunde. Wobei man aber auch nicht übersehen darf, dass diese Probleme viele andere wissenschaftliche Disziplinen ebenso betreffen ...

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  • Quellen

Fuchs, H. M. et al.: Psychologists Are Open to Change, yet Vary of Rules. In: Perspectives in Psychological Science 7, S. 639-642, 2012

Simmons, J. et al.: False-Positive Psychology: Undisclosed Flexibility in Data Collection and Analysis Allows Presenting Anything as Significant. In: Psychological Science 22, S. 1359-1366, 2011

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