Fledermausmakis
Die Holzplattformen, auf denen wir im Wald unsere Zelte aufstellen, sind Wohn- und Tummelplatz für zahlreiche Tiere: Im grasgedeckten Dach gehen Geckos und kleine Schlangen auf die Jagd, Eulen schlafen auf den Bambusstreben unterm Giebel, Ameisen erkunden Shampoo und Zahnpasta, und im Hohlraum unter den Bodenplanken suchen Leguane Schutz oder verdöst eine Fossa den heißesten Teil des Tages.
Seit ein paar Tagen habe ich zudem zwei neue Untermieter, beides Mäuse, wenn auch keine richtigen: In einer Baumhöhle gleich neben meiner Behausung schläft tagsüber ein Grauer Mausmaki (Microcebus murinus). Abends, wenn ich in der Dämmerung zu meinem Zelt komme, geht er oft auf Erkundungstour, verlässt seine Höhle und macht sich auf die Jagd nach Insekten. Manchmal helfe ich ihm dabei, indem ich meine Taschenlampe in einen Strauch hänge – die durchs Licht angelockten Brummer und Falter fängt der Knirps schnell und geschickt.
Auch der zweite Mitbewohner wird erst gegen Abend aktiv, tagsüber hängt er kopfüber unter dem Dach meiner Plattform herum: Hipposideros commersoni, eine Rundblattnasenfledermaus – eine der größten insektenfressenden Fledermausspezies Afrikas. Mit Sonnenuntergang macht sich das geflügelte Echolot auf die Suche nach Nachtfaltern und adulten Ameisenlöwen. Morgens finde ich es dann wieder dösend unter meinem Dach.
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