Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Hinter den Schlagzeilen: Mann : Frau = ?

Sind Männer in einer Gesellschaft rar, setzen Frauen mehr auf Karriere als auf Kinder. Bei Frauenmangel hingegen greifen Männer bereitwilliger ins Portmonee – und werden eher gewalttätig. Forscher ergünden solche und andere Folgen ungleicher Geschlechterverteilung.
Geschlechter

In den Vereinigten Arabischen Emiraten trifft man eher selten auf Frauen. Statis­tisch gesehen sind mehr als zwei von drei Einwohnern männlich, in der Altersgruppe zwischen Mitte 20 und Mitte 50 sind es ­sogar drei von vier. Das liegt daran, dass die Ölindustrie des Landes viele männliche Arbeits­migranten beschäftigt. Wenn man psychologi­schen Studien glauben darf, ist das für die Eman­zipa­tion eher ungüns­tig: Der Männerüberschuss schmälert offenbar die Aussichten von Frauen, einen gut bezahlten, verantwortungsvollen Job zu finden.
Unter Demografen ist die Geschlechterverteilung (englisch: sex ratio) ein bekanntes Maß. Sie ergibt sich aus der Gesamtzahl der Männer geteilt durch die der Frauen. Schon unter Neugeborenen besteht hier ein leichtes Ungleichgewicht: In Deutschland, Österreich und der Schweiz etwa beträgt der Quotient rund 1,05 – wie in weiten Teilen der westlichen Welt. Es kommen also ­etwas mehr Jungen als Mädchen zur Welt. Über die Gründe streiten Biologen bis heute ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Invasive Arten auf den Teller!

Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen

Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.

Spektrum - Die Woche – Die radikale Lösung für die Plastikkrise

Plastik war einst eine Revolution – heute ist es ein Umweltproblem. Forschende in Deutschland wollen das ändern: mit neuen Kunststoffen, die vollständig recycelbar sind. Außerdem: Warum der Urknall vielleicht ganz anders war, was Männer bei einer Vasektomie erwartet und mehr.

  • Quellen

Cameron, E. Z., Dalerum, F.:A Trivers-Willard Effect in Contemporary Humans: Male-Biased Sex Ratios among Billionaires. In: PLoS One 4, e4195, 2009

Durante, K. M. et al.:Sex Ratio and Women's Career Choice: Does a Scarcity of Men Lead Women to Choose Briefcase Over Baby? In: Journal of Personality and Social Psychology 103, S. 121-134, 2012

Feingold, S.:Sex Ratio and the Timing of Pubertal Maturation in Girls: A Life History Approach. In: Yale Review of Undergraduate Research in Psychology, 2011

Haselton, M. G., Nettle, D.:The Paranoid Optimist: An Integrative Evolutionary Model of Cognitive Biases. In: Personality and Social Psychology Review 10, S. 47-66, 2006

Griskevicius, V. et al.:The Financial Consequences of too Many Men: Sex Ratio Effects on Saving, Borrowing, and Spending. In: Journal of Personality and Social Psychology 102, S. 69-80, 2012

Jha, P. et al.:Male to Female Sex Ratio of Children Born in India: National Survey of 1.1 Million Households. In: The Lancet 367, S. 211-218, 2006

Kruger, D. J., Schlemmer, E.:Male Scarcity is Differentially Related to Male Marital Likelihood Across the Life Course. In: Evolutionary Psychology 7, S. 280-287, 2009

Pollet, T. V., Nettle, D.:Driving a Hard Bargain: Sex Ratio and Male Marriage Success in a Historical US Population. In: Biology Letters 4, S. 31-33, 2008

Ruckstuhl, K. E. et al.:Mother's Occupation and Sex Ratio at Birth. In: BMC Public Health 10, 269, 2010

Wallner, B. et al.:Ownership of Dwelling Affects the Sex Ratio at Birth in Uganda. In: PLoS One 7, e51463, 2012

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.