Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.
Interleukine: Frischer Wind in der Asthmaforschung
Lange galt Asthma als einheitliche Erkrankung, die ein einziger Immunzelltyp auslöst. Doch nun entdecken Forscher, wie komplex die Ursachen des Leidens sind, und hoffen, bald neue Medikamente für jene schweren Formen zu finden, die nicht auf Kortison ansprechen.
Den Lehrbüchern zufolge hängt Asthma mit einer
Untergruppe der weißen Blutkörperchen namens
Typ-2-Helfer-Lymphozyten – kurz Th2-Zellen –
zusammen. Demnach tritt ein Anfall auf, wenn
solche Zellen bestimmte Proteine freisetzen, die ihrerseits
Immunreaktionen auslösen. Diese so genannten Zytokine
verursachen Entzündungen in den Bronchien; der Patient
ringt nach Luft mit dem für das Asthma typischen Giemen,
einem pfeifenden Atemgeräusch. Doch kürzlich haben Forscher
in Lungengewebe, Auswurf und Blut von Asthmapatienten
ein weiteres Zytokin namens Interleukin-17 (IL-17)
nachgewiesen, das nicht von Th2-Zellen stammt. "Wir glaubten,
wir wüssten über Asthma Bescheid, doch jetzt erweist es
sich als viel komplizierter", meint der Immunologe Manfred
Kopf von der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich.
Die neuen Forschungsergebnisse erweitern das gängige Erklärungsmuster enorm. Die Vielzahl der molekularen Signalwege des Immunsystems bedingt verschiedene Erscheinungsformen des vormals einheitlichen Krankheitsbilds. Durch Kartierung dieser Netzwerke hofft man Angriffspunkte für neue Medikamente zu finden, die gegen jede Art von Asthma wirken. Die Entdeckung von IL-17 in der Lunge mancher Asthmatiker lenkte die Aufmerksamkeit auf IL-17 produzierende Zellen, die zuvor niemand mit dem Leiden in Zusammenhang gebracht hatte. Wenn die Forscher herausfinden, was den abnormen und schädlichen Anstieg des IL-17-Spiegels verursacht, können sie ...
Die neuen Forschungsergebnisse erweitern das gängige Erklärungsmuster enorm. Die Vielzahl der molekularen Signalwege des Immunsystems bedingt verschiedene Erscheinungsformen des vormals einheitlichen Krankheitsbilds. Durch Kartierung dieser Netzwerke hofft man Angriffspunkte für neue Medikamente zu finden, die gegen jede Art von Asthma wirken. Die Entdeckung von IL-17 in der Lunge mancher Asthmatiker lenkte die Aufmerksamkeit auf IL-17 produzierende Zellen, die zuvor niemand mit dem Leiden in Zusammenhang gebracht hatte. Wenn die Forscher herausfinden, was den abnormen und schädlichen Anstieg des IL-17-Spiegels verursacht, können sie ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben