Japanische Nachtschichten
Seit einer Woche ist ein japanisches Kamerateam beim benachbarten C.F.P.F. untergebracht, das bei uns im Camp Aufnahmen macht. Der Produzent erzählt mir, dass sie Teile für einen fünfzigminütigen Fernsehfilm in Kooperation mit dem amerikanischen Discovery-Channel drehen, der Anfang 2011 unter dem Namen "Weird Eden" zum ersten Mal ausgestrahlt werden soll. Das dreiköpfige Team hat es sich zum Ziel gemacht, die nachtaktiven Mausmakis in zwei besonderen Situationen zu filmen: Zum einen soll das Springen der Winzlinge von einem Ast zum nächsten mit Hilfe einer Highspeed-Kamera in allen Einzelheiten festgehalten werden. Zum anderen wollen die Japaner Mausmakis ablichten, die eine Baobabblüte besuchen, um Nektar zu schlecken.
Mit Hilfe kleiner Fallen werden in der folgenden Nacht in Campnähe drei Mausmakis gefangen, die ins temporäre Gehege umgesiedelt (und später wieder am Ort ihrer Gefangennahme ausgesetzt) werden. Seit einer Woche schlagen sich die Japaner seitdem die Nächte um die Ohren, begleitet vom monotonen Dauerbrummeln eines Generators, der die Technik mit Strom versorgt. Doch die Mühen haben sich anscheinend gelohnt: Gestern erzählt mir der Produzent strahlend, dass sowohl Sprungakrobatik als auch Blütenbesuch im Kasten seien. Doch damit ist nur eine weitere Etappe der Filmarbeiten bewältigt – nächste Woche steht ein Besuch in Andasibe bei den Indris an, anschließend geht es weiter nach Neuseeland.
Beides in freier Wildbahn zu filmen, würde enorm viel Geduld, Glück und eine gute Kletterausrüstung erfordern. Doch Zeit ist auch in Japan Geld, und so wird eine kleine, mit Fliegengitter gesicherte Plattform in der Mitte unseres Camps, in der normalerweise gefangene Lemuren untersucht und markiert werden, zweckentfremdet. Zunächst wird der Raum mit schwarzen Tuchbahnen ausgeschlagen, dann werden Äste und Sträucher möglichst naturnah zu einem Ersatzwäldchen drapiert, darunter auch ein in abenteuerlicher Kletterei geborgener Baobabast mit mehreren orangefarbenen Blüten in einem Wassereimer. Dazu baut der Kameramann mehrere Stative auf, montiert Objektive und verlegt meterweise Kabel.
Mit Hilfe kleiner Fallen werden in der folgenden Nacht in Campnähe drei Mausmakis gefangen, die ins temporäre Gehege umgesiedelt (und später wieder am Ort ihrer Gefangennahme ausgesetzt) werden. Seit einer Woche schlagen sich die Japaner seitdem die Nächte um die Ohren, begleitet vom monotonen Dauerbrummeln eines Generators, der die Technik mit Strom versorgt. Doch die Mühen haben sich anscheinend gelohnt: Gestern erzählt mir der Produzent strahlend, dass sowohl Sprungakrobatik als auch Blütenbesuch im Kasten seien. Doch damit ist nur eine weitere Etappe der Filmarbeiten bewältigt – nächste Woche steht ein Besuch in Andasibe bei den Indris an, anschließend geht es weiter nach Neuseeland.
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