Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.
Der Untergang
Am Oberlauf des
Tigris im Südosten
der Türkei soll trotz weltweiter Proteste ein
gewaltiger Stausee
entstehen.
Das Kabinett in Ankara hat entschieden.
Und bleibt dabei: In der vorwiegend
von Kurden bevölkerten Provinz Batman
nahe der Grenze zu Syrien soll in den
nächsten Jahren ein 136 Meter hoher Damm
entstehen, der den Tigris zu einem riesigen See
stauen wird. Städte, Dörfer, Weiler und Weiden
würden untergehen, sollte das Projekt tatsächlich
realisiert werden – und mit ihnen archäologische
Schätze aus mehr als zehn Jahrtausenden.
Ganz abgesehen davon, dass bis zu 70 000
Menschen zwangsumgesiedelt werden müssten.
Umweltschützer warnen, die Tigrisauen und
ihre einzigartigen Biotope seien durch das
Großprojekt massiv bedroht.
Umso größer scheint die Ironie, dass ausgerechnet
der türkische Umweltminister, Veysel
Eroglu, im Februar 2010 verkündete, was kein
Umweltschützer hören will: Der umstrittene
Ilisu-Staudamm
am Oberlauf des Tigris soll gebaut
werden, auf jeden Fall und um jeden Preis...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben