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Lese-Rechtschreib-Störung: Die Last mit den Buchstaben

Kinder, die an einer Legasthenie leiden, sind nicht weniger intelligent als andere. Mit rechtzeitiger Unterstützung können sie in der Schule gut zurechtkommen. Darum arbeiten Hirnforscher an neuen Testverfahren, mit denen sich die neuronale Veranlagung möglichst früh erkennen lässt.
Fervlixt

Als Kenan in die zweite Klasse kam, wollte er nicht mehr zur Schule gehen. Im Vergleich zu seinen Mitschülern fiel es ihm sehr schwer, richtig zu schreiben oder vorzulesen. Er hielt sich für dumm, wollte nicht mehr mit den anderen spielen, war nur noch selten fröhlich. Auch sein Körper rebellierte. Durchfall, Bauch- und Kopfweh: Immer wieder war der Junge krank und blieb zu Hause.
Kenan hat Legasthenie, auch Lese-Rechtschreib-Störung (kurz: LRS) genannt. Er ist eines von etwa 430 000 Schulkindern in Deutschland mit diesem Problem, das sind zirka fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen – Jungen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Das Phänomen ist international bekannt: In jeder Schriftsprache der Welt gibt es Legastheniker ...

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  • Quellen und Literaturtipps

Brauer, J. et al.: Neuroanatomical Prerequisites for Language Functions in the Maturing Brain. In: Cerebral Cortex Cerebral Cortex 21, S. 459-466, 2011

Díaz, B. et al.: Dysfunction of the Auditory Thalamus in Developmental Dyslexia. In: Proceedings of the National Academie of Sciences of the USA 109, S. 13841-13846, 2012

Esser, G. et al.: Was wird aus Achtjährigen mit einer Lese-Rechtschreibstörung - Ergebnisse im Alter von 25 Jahren. In: Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie 31, S. 235-242, 2002

Grimm, T.: Genetik der Legasthenie. In: Sprache – Stimme – Gehör 35, e52-e59, 2011

Klingberg, T.: Microstructure of Temporo-Parietal White Matter as a Basis for Reading Ability: Evidence from Diffusion Tensor Magnetic Resonance Imaging. In: Neuron 25, S. 493-500, 2000

Lonnemann, J.: Neurokognitive Korrelate der Dyslexie. In: Kindheit und Entwicklung 20, S. 4-12, 2011

Neuhoff, N. et al.: Evidence for the Late MMN as a Neurophysiological Endo-phenotype for Dyslexia. In: PloS One 7, e34909, 2012

Plume, E., Warnke, A.: Definition, Symptomatik, Prävalenz und Diagnostik der Lese-Rechtschreib-Störung. In: Monatsschrift Kinderheilkunde 4, S. 322-327, 2007

Rimrodt, S. L. et al.: White Matter Microstructural Differences Linked to Left Perisylvian Language Network in Children With Dyslexia. In: Cortex 46, S. 739-749, 2010

von Suchodoletz, W.: Konzepte in der LRS-Therapie. In: Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 38, S.329-339, 2010

Vandermosten, M. et al.: A Tractography Study in Dyslexia: Neuroanatomic Correlates of Orthographic, Phonological and Speech Processing. In: Brain 135, S. 935-948, 2012

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