Bietet die Anzeige dem Betrachter ausreichend Identifikationspotenzial? Wird die Botschaft intuitiv verstanden? Wird hier überhaupt der richtige "Code" bedient? Mit solchen Fragen beschäftige ich mich in meiner Tätigkeit als Marketing-Psychologe, Marktforscher und Berater für nationale und internationale Unternehmen und Inhaber der Firma Manawa-Marketing. Ich untersuche die Zielmärkte und -gruppen meiner Kunden, um die Wettbewerbsituation sowie die Bedürfnisse, Motive und Einstellungen der Konsumenten zu verstehen. Ich teste TV- und Print-Werbung auf ihre Wirksamkeit, bewerte das Potenzial von neuen Produkten und bestimme deren bestmögliche Positionierung.

Einen großen Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich deshalb mit Fokusgruppen, die ich mit psychologischen Fragetechniken interviewe, um daraus Marketing-Strategien, taktische Kampagnen, neue Verpackungen oder Optimierungsempfehlungen zu entwickeln. Die Übersetzung der in den Explorationsrunden gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Marketing-Empfehlungen ist ein weiterer spannender Teil der Arbeit. Vor ein paar Monaten war ich zum Beispiel für einen großen deutschen Photovoltaikhersteller in Australien tätig. Mein Kunde wollte wissen, wie er sich positionieren sollte, um sich von Wettbewerbern abzuheben: Als "Innovationsführer", als "Made in Germany" oder als "grünes Produkt"?

Wie man Marketing-Psychologe wird? Nach meinem Studium der Psychologie mit den Nebenfächern Literatur und Philosophie sowie einem MBA mit Schwerpunkt Marketing habe ich mehrere Jahre für zwei Beratungs- und Forschungsinstitute in den USA und Deutschland gearbeitet. Letztes Jahr habe ich mich mit ein paar Kollegen selbstständig gemacht und leite jetzt meine eigene Agentur in Wiesbaden. Darüber hinaus unterrichte ich Brand-Management, qualitative Marktforschung und Wirtschaftspsychologie an drei deutschen Unis, um mit den neuesten Entwicklungen in der Forschung in Kontakt zu bleiben.