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Übersetzung des Tagebuchs von Anousheh Ansari, der ersten Weltraumtouristin

Ein Zwischenprojekt der Mission fand im letzten Oktober statt. Zu diesem Zeitpunkt startete die erste Weltraumtouristin, Anousheh Ansari, zur ISS. Sie schrieb während ihrer Zeit dort oben ein Tagebuch, welches wir beiden in mühsamer Kleinstarbeit jeden Tag aufs neue übersetzten.
Anousheh Ansari
Im November lud sie uns ein, sie in Frankreich zu besuchen. Hier unser Bericht zu diesem besonderen Tag:

Heute ist der Tag, auf den wir schon seit dem Übersetzen von Anoushehs Tagebuch gewartet haben. Ich kann es kaum glauben. Wir werden heute die erste Weltraumtouristin Anousheh Ansari treffen, deren Tagebuch wir in der Zeit, als sie auf der ISS war, jeden Tag ins Deutsche übersetzt haben. Sie hat das zur Kenntnis genommen und lädt und deshalb an diesem Tag nach Straßburg, Frankreich, in ihr Hotel ein.

Bonjour La France

Gleich darauf sitzen wir etwas aufgeregt in der Lobby und warten auf sie. Etwas später ist es dann endlich soweit, das Gesicht, das wir sonst nur aus dem Fernseher kennen, steht mit einem Mal vor uns. Wir begrüßen uns gegenseitig und übergeben die Blumen und die Deutsche Version ihres Spaceblogs. Sie freut sich sehr darüber, dass wir dieses Tagebuch übersetzt haben.

Galaktisches Fotoalbum

Als nächstes erzählen wir ihr einiges über das Space Education Institute, die Ziele, und die Visionen. Sie ist äußerst herzlich und nimmt alles mit einem strahlenden Lächeln auf, was mir ungemein die Aufregung nimmt. Auch sie erzählt einiges von ihren Erfahrungen und Zielen als Space Ambassador auf der Welt.

Wir sind unterwegs zur International Space University in Straßburg. Die Fahrt zur Universität dauert einigermaßen lang, sodass Yvonne und ich, die wir in Anoushehs Auto mitfahren durften, genug Zeit haben mit Anousheh über Educationprojekte zu reden. Sie lädt uns ein, im Oktober nächsten Jahres zum Cup der X-Price-Foundation nach New Mexico zu kommen. Außerdem legt sie uns nahe, uns, immer wenn wir in Amerika sind, bei ihr zu melden, damit sie uns in allem unterstützen kann.

Anousheh Ansari ist einfach unglaublich. Die treffende, rührende und lustige Art, wie sie dieses Tagebuch verfasst hat, die unglaubliche Stärke, an ihrem Traum festzuhalten und ihr starker Wille, anderen Menschen solche wunderbaren unvergesslichen Erlebnisse möglich zu machen, beweist dies.

Hier in der Uni stehen einige Modelle wichtiger Raumfahrtmodule. So zum Beispiel ein verkleinertes Modelltriebwerk oder das Modell der ISS. Gerade an dieser kleinen Raumstation bleiben wir lange stehen. Anousheh erzählt uns, wo sie angedockt, geschlafen, gegessen oder einfach am liebsten herumgeschwebt ist. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass in diesem unrealistisch aussehenden, schwebenden Ding, wirklich Menschen leben können. Und dass ein Mensch, der dort gelebt hat, gerade neben mir steht. Das alles ist so unglaublich …

Ansari erklärt das ISS-Modell

Nach dieser kleinen Führung finden wir uns ein Stockwerk darüber in einem Besprechungsraum wieder, in dem uns Anousheh ihr Video zeigt. Dieses Video kann man mit Worten jedoch nicht beschreiben. Es zeigt Anousheh ganz privat bei den Lieblingsbeschäftigungen, beim Schlafen, Essen oder einfach nur beim Herumschweben. Auch der unglaubliche Blick aus ihrem Schlafzimmer wird gezeigt. Wir finden einige Dinge wieder, die sie auch im Tagebuch geschrieben hatte. So auch ihr kleines Video vom Haarwaschexperiment. Mit einem Mal kann man sich die Dinge, die sie so lebendig im Tagebuch erzählt hat, noch besser vorstellen.

Beim Anschauen des ISS Home Videos

„Watching the world go by“ ist nur eine der vielen Textstellen, die wir im Video wieder finden. Während des kleinen emotionalen Films, der mich sehr gerührt hat, sieht man auch bei Anousheh ein paar Tränen in den Augen. Sie möchte dorthin zurück.

Ein paar letzte Grüße werden ausgeteilt und auch Anousheh meint, dass sie uns gerne wieder treffen möchte. Spätestens im Oktober, wenn wir nach New Mexico eingeladen sind, meint sie lächelnd.

Anousheh Ansari ist unglaublich, das habe ich heute gemerkt und ich werde diesen Tag nie vergessen.

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