Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 878

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • viel zu wenig Grundwissen

    27.09.2012, Walter Weiss
    Es ist schon erstaunlich, was die Nachricht und das Interview an Aufregung und - vor allem - an Diskussionen über wirklich oder angeblich dem christlichen Glauben und den christlichen Kirchen zugrunde liegende Einzelheiten auslöst. Dabei sollte doch ein Grundwissen jedem Diskutanten zur Verfügung stehen und gefälligst auch angewandt werden:

    (1) Im Genom des Menschen gibt und gab es niemals ein Altruismus-Gen. Wir können das mit den nachgewiesenen Gesetzen der Evolution beweisen; es handelt sich also nicht um eine bloße Annahme oder Theorie. Möglicherweise gibt es für den sehr engen Bereich der Familie eine Ausnahme - völlig sicher aber ist das Fehlen eines solchen Gens für Gemeinschaften, die über eine solche Familiengröße hinausgehen.

    (2) Als solche größeren Gemeinschaften - wohl nicht merklich früher als vor etwa 15.000 Jahren - entstanden, gab es begrifflich zwei Möglichkeiten, Mord und Totschlag innerhalb der Gemeinschaften zu unterdrücken: einmal die harte Hand eines Alleinherrschers, der solche Exzesse unterband, zum andern die menschliche Erfindung der Religionen: diese versprachen für altruistisches Verhalten gegenüber den Mitmenschen reale und - meistens - irreale, d.h. für die Zeit nach dem Tod in Aussicht gestellte Belohnungen. Damit das gemeine Volk gewonnen wurde, entstanden schon frühzeitig Methoden, durch allerlei Märchen und 'Offenbarungen' Personen und Texten überirdische Grundlagen zu verschaffen.

    (3) Beide Wege waren erkennbar stets nur auf die eine konkrete Gemeinschaft begrenzt und gegen Außenstehende krass abgeschottet: Außenstehende wurden, wie die Geschichte der Menschheit ausnahmslos zeigt, erbarmungslos unterdrückt, ermordet, versklavt, gefoltert, vergewaltigt, als Nichtmenschen verachtet.

    (4) Erst die größte menschliche Erfindung der Demokratie mit Menschenrechten, einer unabhängigen Justiz und weiteren Merkmalen, mühsam und gegen den Widerstand gerade der etablierten Kirchen in den letzten 250 Jahren im 'westlichen Kulturkreis' entwickelt, hat eine Daseinsform gebracht, die es größeren Gemeinschaften, wie sie überall auf der Welt entstanden sind, ermöglicht, das eingangs genannte Altruismus-Gen, das es biologisch niemals geben wird, zu ersetzen. Ohne dass es dazu irgendwelcher 'göttlicher' Rechtfertigung bedürfte und ohne dass begrifflich Außenstehende wegen ihres Außenstehens verfolgt werden dürften - allerdings muß dieser erfundene Altruismus nicht nur in immer wieder neu ausgehandelter Form gesetzlich und grundgesetzlich fixiert, sondern vor allem bei jedem einzelnen Menschen immer wieder bestätigt und eingeübt werden.

    Die zu (1) bis (4) zusammengestellten Fakten sind jedem Zeitgenossen, der sich auch nur ein wenig Mühe macht, sich geisteswissenschaftlich und naturwissenschaftlich zu orientieren, jederzeit zugänglich. Daher ist mir sowohl die generelle Aufregung über den jetzt aufgefundenen Text, noch auch die spezielle daraus hergeleitete konkrete Glaubensbeschäftigung gänzlich unverständlich.
  • Und das Erstaunlichste -

    27.09.2012, qilin
    dieses Projekt, den 'blauen Planeten' zu einem 'gelben' umzufunktionieren, ist nicht dem Fieberwahn eines kranken Gehirns entsprungen, sondern wird ernsthaft diskutiert, weil die Erderwärmung immer bedrohlicher wird, und wir die CO2-Kontrolle ja nicht schaffen - vielleicht sollte man bei der Suche nach Exoplaneten mit intelligentem Leben auch nach hoher Albedo und der Farbe Gelb suchen...
  • Man sollte das ganze Christentum infrage stellen

    26.09.2012, Pierre Oster
    Es ist schon seltsam lesen zu müssen, dass Schriftstücke, die gefunden wurden und die Lehre der Kirche teilweise ins Wanken bringen, als Fälschung bezeichnet werden. Was sind dann die synoptischen Evangelien, die Apokryphen und sonstigen Machwerke der späteren Christenheit, die alle lange Zeit nach Jesu Tod entstanden sind? Selbst die Historizität Jesu ist nicht einwandfrei nachgewiesen; wird allerdings in der Religionsforschung unterstellt. Die christlichen Kirchen sollten anfangen, ihre "Werke" nüchterner und objektiver zu betrachten und sich die Frage zu stellen, ob sie nicht einem gewaltigen Betrug aufsitzen. Liest man die kirchenkritische Geschichte von Karl Heinz Deschner "Abermals krähte der Hahn", muss mein leider feststellen, dass mehr als 95% der dargelegten "Wahrheiten des Christentums" Lug und Betrug darstellen. Müssen wir als aufgeklärte Menschen wirklich so etwas glauben? Bei aller Neigung des Menschen zu religiösem Verhalten und Denken ist doch die Frage erlaubt, ob es nicht bessere und stringentere Aussagen in der heutigen Zeit gibt, wie zum Beispiel der evolutionäre Humanismus, die dem Glaubensbedrüfnis des Menschen zuträglicher wäre, als eine unbewiesene und schwer verdauliche Religion.
  • Massen-Geflügelmast fungiert als "Inkubator"

    26.09.2012, Petras
    Die Rolle der Geflügel-Intensivmast ist leider bislang nur unzureichend untersucht worden, weil man den Fokus zu sehr auf Wildvögel legte, unter welchen h5n1 HPAIV jedoch nur sehr selten anzutreffen war.

    Es ist eine Tatsache, dass in abgeschirmten Massenhaltungen von Geflügel, zu welchen Wildvögel keine Zugangsmöglichkeit haben, dennoch mehrfach Ausbrüche von HPAIV H5N1 weltweit gemeldet wurden.

    In Intensivtierhaltungen wird - auch in Deutschland - wesentlich weniger getestet als im Freiland (vgl. Geflügelpestschutzverordnung). So müssen Freilandhalter serologisch testen, intensive Massenbetriebe brauchen jedoch erst dann zu melden, wenn eine gewisse Mortalität vorliegt - deren Vorliegen sie wiederum selbst angeben.

    Diese Lage ist leider ddurch den Lobbyeinfluss der großen Mäster entstanden.

    In der Engstaufstallung der intenviven Mastbetriebe und Elterntierhalutngen bestehen sehr gute Bedingungen für Verbreitung und Mutation von Viren. Auch Bakterien entwickeln sich dort - trotz Antibiotikaeinsatzes - in erheblichen Ausmaß und entwicklen Resistenzen.

    Es ist bekannt, dass ein schneller Wirtswechsel - der in den engen Aufstallungen der Mastbetiebe vorliegt - zu höherer Pathogenität schnell mutierender Erreger führen kann.

    Es ist daher dringend geboten, Geflügel in einer Weise zu halten, die weder Bakterien noch Viren die Möglichkeit zu schneller Verbreitung und Mutation gibt. Dies würde gleichzeitig dem Tierwohl dienen. Es sind die altbekannten Grundbedürfnisse eines jeden Tieres nach Sonne (die das Immunsystem stimuliert, das Wohlbefinden stärkt und einige Erreger tötet), frischer Luft (Sauerstoff stärkt das immunsystem und tötet anaerobe Erreger!) und Bewegung (die das Immunsystem stärkt und in Verbindung mit höherem Individualabstand das Ansteckungsrisiko mindert), die momentan in den großen Mastanlagen nicht erfüllt werden.

    Kranke, leidende Tiere mti geschwächtem Immunsystem geben natürlich jedem Virus mehr Raum und Eintrittspforten als gesunde. Die Atewege sind durch die schlechte Luft und Staubentwickung geschädigt, den Wassertieren fehlt das Badewasser,mangelnde Bewegung erzeugt Stress,ebenso wie die Enge,die auch zu Federpicken, dadurch zu Eintrittspforten für Erreger und zusätzlich zu schneller Ansteckung mangels Ausweichmöglichkeiten führt.

    Dass Tiere unter diesen Umständen krank werden, ist kein Wunder.

    Dass diese Erreger dann u. U. auch Menschen gefährlich werden können, ist eine Tatsache,bei den MRSA und Campylobakter ist dies ja schon offensichtlich.

    Man sollte daher auch klar die heutige Intensivtierhaltung als Gefahrenquelle benennen!

    Forschung auf diesem Gebiet wird man sicherlich immer benötigen, denn auch die Biohaltung ist heutzutage oft auf Mase ausgerichtet und birgt daher potentiell diese Gefahren.

    Es ist jedoch m. E. die Pflicht eines jeden Politikers, der das Vorsorgeprinzip ernst nimmt, auf den Zusammenhang erhöhtenGeflügelverzehrs und Seuchengefhren hinzuweisen!
  • Ohne abrahamitischen Gott, kein Christengott

    26.09.2012, Joachim Datko
    Zu 25.09.2012, Tille und 26.09.2012, Otto Kahr

    Der angeblich wundertätige Wanderprediger Jesus, falls es ihn in der überlieferten Form überhaupt gegeben hat, hatte keinen eigenen Gott, sondern übernahm den abrahamitischen Hirtengott, eine Horrorgestalt.

    Unabhängig davon, es gibt keine authentischen Aussagen des Wanderpredigers, alles ist Jahrzehnte später aus verschiedensten Quellen zusammen getragen worden.

    Die erfolgreichen Religionen sind gefährlich, sie versuchen die ganze Gesellschaft zu beherrschen, ihre Grundlage sind dabei uralte "Heilige Bücher", deren Inhalt den Gläubigen meist in der Kindheit eingeprägt wurde. In ständiger Wiederholung von alten Texten und Riten fixieren die Gläubigen wunderliche Geschichten, die aus rationaler Sicht abstrus sind.

    Joachim Datko - Physiker, Philosoph
    Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
    http://www.monopole.de
  • ENDlich mal . . .

    26.09.2012, Otto Kahr
    . . . ein Artikel über die Katholische Kirche, der sachlich-kritisch und nicht wie besessen und ressentiment-beladen ist !!

    Um, so dumm-schlimmer der erstfolgende Kommentar, weil er schon im Ansatz den islam mit dem Juden- und Christentum fälschlich gleichstellt. - Textvergleiche ergeben - und auch die blutig-grausame Praxis : DEREN GOTT ODER IDEE DAVON - und so der Geist, der sie beherrscht - IST NICHT UNSER GOTT !
    Gott sei Dank kann das auch ein Teil der Atheisten nachvollziehen , - allerdings nicht vom wurzellosen Typ von Joachim Datko, der nicht den Hauch einer Ahnung andeutet, daß es Christen und ihre Denkweise waren und sind, die die Voraussetzungen für die bessere Seite der heutigen sogenannten "Marktwirtschaft" und Kapitalismus schufen, - selbst die der REPUBLIK, auch wenn sich Republikaner und Katholen erstmal nicht ausstehen konnten und bekämpften. - Von daher dreht sich die europäisch-(jüdisch)christliche Gesellschaft, manchmal sogar vom Papst finanziert mit ihren Aufklärern alles andere als im Kreise.

    Datkos tolle Maßstäbe jedoch, anscheinend in einzelnen Substantiven darstellbar, hätten einschließlich Humanismus - wenn es weiß, was er damit bezeichnet - auch begründent oder verwendungsfähig in den Stalinismus und NationalSozialismus münden können.
    Falls das unverständlich ist, einfach mal googeln.
    Der Rationalismus, erstrecht der übliche mechanistische, kopflastige einschließlich des dialektischen marxistischen, war der Untergang und Schaden des europäischen 20. Jahrhunderts über 1945 hinaus !
    Und noch heute häng ein wesentlicher Teil der desaströsen, unökolgischen und zunehmend systeamtisch Verschuldung und Unfruchtbarkeit einfahrenden Landwirtschaft und Medizin, Motoren- und Energietechnologie genau damit zusammen !
  • Verstehe ihren Beitrag zu dem Thema nicht...

    25.09.2012, Tille
    Was hat die Geschichte von Sodom und Gomorra jetzt mit den Evangelien, dem gefundenen Schriftstück von Jesus und Maria Magdalena zu tun?

    Als dieser Text geschrieben wurden, haben ihre Vorfahren Bäume und Naturgewalten angebetet. Man sollte auch immer den Text im Kontext seiner Zeit verstehen.

    Für die Christenheit ist das Neue Testament, also die Evangelien und die paulinischen Schriften die zentrale Botschaft. Hier geht es um aktive Vergebung und Nächstenliebe. Daran hat sich auch der Humanismus orientiert, auch wenn sie das nicht wahrhaben wollen.

    Aufgrund der großen Quellenlage der anderen Evangelien würde ich der gefundenen Schrift nicht sehr viel Wert beimessen, bin aber trotzdem der Meinung, dass sich die katholische Kirche hier irrt.
  • Gefühle der Christen jetzt nicht verletzt?

    25.09.2012, Markus Schönemann
    In Analogie zu aktuellen Ereignissen in der Video-Welt muss man doch jetzt sagen: Das Verbreiten von Indizien für eine Verehelichung des Meisters (ähm, womöglich noch mit Sex aus Freude?) verletzt doch sicher die religiösen Gefühle vieler Christen, auch wenn die sich auf die Zunge beißen. Ergo: Spektrum.de muss zum Stillschweigen über diesen Fund verpflichtet werden. Wo kämen wir da sonst hin?

    War nur Spaß, der aber aufzeigen sollte, welch wertvolle Güter die Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und die Freiheit der Wissenschaft sind!
  • Volksverdummung

    25.09.2012, Walter Weiss, Kassel
    Als unmittelbar Betroffener (ich habe Prostatakrebs) nur zwei sehr einfache Hinweise:

    (1) Der PSA-Test ist ein einfacher und nur wenige Euros kostender Bluttest: Es wird eine kleine Blutprobe aus der Vene entnommen und im Labor geprüft – ist der Wert höher als 4, zeigt das lediglich einen ungewöhnlichen Zustand der Prostata an, der z. B. eine Entzündung, einen mechanischen Druck, aber auch das Vorliegen eines Prostatakrebses anzeigen, mitunter aber auch gar nicht ohne Weiteres erklärt werden kann.

    (2) Wenn man sicher gehen will, ob der höhere PSA-Wert einen Krebs bedeutet oder nicht, braucht NICHT operiert zu werden, erst recht ist es nicht nötig, gewissermaßen blind in der Prostata - womöglich noch über den niemals keimfreien Enddarm! - nach Gewebeproben herumzustochern. Stattdessen schafft ein Prostata-MRT (magnetisches Resonanzverfahren, also KEINE Röntgenstrahlung) absolute Klarheit darüber, ob ein Krebs vorliegt, wo genau er in der Prostata (und womöglich darüberhinaus) liegt und welche Ausdehnung er hat. Meines Wissens zahlen die gesetzlichen Kassen und die Privatkrankenversicherer diese - teure - Diagnoseform.

    Liegt danach ein Prostatakrebs vor, sind ganz auf das Krebsgewebe gezielte Gewebeentnahmen nötig (nicht über den Enddarm, sondern völlig schmerzfrei von außen), um entscheiden zu können, ob der Krebs als gefahrlos schlafend nur unter Beobachtung gestellt werden oder ob er durch Operation beseitigt werden sollte. Derartige Operationen sind heutzutage VÖLLIG UNBLUTIG durch Ultraschall und andere Methoden möglich. Auch diese Gewebeentnahmen (die unter MRT, also sehr gezielt, durchgeführt werden) zahlen meiner Kenntnis nach die Versicherer.
  • Fehlende Erläuterungen

    25.09.2012, U. Heemann
    Ein Artikel, der so wenige Erklärungen für das beschriebene Phänomen mitbringt, ist nicht viel wert. Oder sollte diese noch gar nicht vorhanden sein, sondern nur auf irgendwelchen zeitlichen Korrelationen beruhen? Dann ist auch diese Vermutung insgesamt kaum wert, außerhalb kleiner Fachzirkel erwähnt zu werden. Seine Richtigkeit ist dann sehr zweifelhaft!
  • Sprachlich ungenau

    25.09.2012, Paul Kalbhen, Gummersbach
    Wenn auch Gunter Berauer in seinem Leserbrief "Mögliches mit Faktischem verwechselt" vom 4.4.12 klargestellt hat, dass vom Faktischen - im Sinn der klassischen Physik - erst nach dem Kollaps der Wellenfunktion der Quantenphysik gesprochen werden kann, so schleichen sich doch wieder sprachliche Ungenauigkeiten im neuesten SdW-Heft 10/2012 ein. Da entsprechend der Kopenhagener Deutung vorher nur von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten die Rede sein kann, muss es im Leitartikel zu "Schrödingers Katze" auf S. 3 nicht heißen: "ist … sowohl lebendig als auch tot", sondern: "scheint … zu sein" - und im Kasten auf S. 44 unten: "zugleich lebendig und tot zu sein scheint". Meiner Meinung nach könnte man das "UND" in der Betrachtung besser als "inklusives ODER" im Sinn der Boole'schen Logik und Algebra deuten!
  • Biotech-Konzerne in deutschen Ämtern

    25.09.2012, J.Schutty
    Wenn hier jemandem Interessenskonflikte vorgeworfen werden kann, dann doch den Riesenkonzernen wie Monsanto, DuPont, uvm. Das BfR, EFSA und die DFG haben allesamt ehemalige Mitglieder des ILSI (International Lifescience Institute), welche die Interessen der Industrie vertritt, in ihren Vorständen sitzen.

    http://www.testbiotech.de/sites/default/files/Testbiotech_Schlecht_Beraten_2_0.pdf

    http://lobbypedia.de/index.php/International_Life_Science_Institute
    http://lobbypedia.de/index.php/Bundesinstitut_für_Risikobewertung
    http://lobbypedia.de/index.php/Europäische_Behörde_für_Lebensmittelsicherheit

  • @Steffen Schmidt

    25.09.2012, para
    Soso, "gentechnikkritische Lobbyorganisationen" sind keine milliardenschweren Geschäftsunternehmen? Im Bericht (2011) des "Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft" werden die Verkaufserlöse für Deuschland für die Produkte von Bio-Bauern (und damit Anti-GMO) auf €1.17 Mrd. beziffert. In den USA ist die "organic food indutry" eine der am stärksten wachsenden Industriezweige mit einem Umsatz für 2011 von $29 Mrd. (Organc Trade Association).

    Das Bild der "großen Bösen" gegen die "braven Kleinen" ist überholt.
  • Schweizer Studie

    25.09.2012, Steffen Schmidt
    Unter http://www.nfp59.ch/d_index.cfm findet sich zwar eine umfangreiche Literaturstudie aber eben keine "peer reviewed" Studie die eigene experimentelle Daten erhoben hätte. Und bei den experimentellen Daten aus den Zulassungsverfahren dürfte es nicht anders sein als vielerorts bei den Studien für neue Arzneimittel. Veröffentlicht wird nur was passt. Und sorry, das gilt eben leider nicht nur für die Herren aus Frankreich. Und soweit ich weiß erheben die Zulassungsbehörden in beiden Bereichen keine eigenen experimentellen Daten.
    Und: Klar kann man sich einen Namen machen, wenn man passende Argumente liefert. Aber auch das gilt für beide Richtungen. Und bei der Industrie gibt's zudem auch mehr Kohle als an einer französischen Uni, die keine der staatlichen Kaderschmieden ist.
  • Realität

    25.09.2012, Tim
    Ist das tatsächlich eine "Spektrum"-Rezension? Ich staune.

    Es ist seit langem bekannt, womit man den Hunger (vor allem in Afrika) bekämpft: mit besseren Straßen und der zunehmenden Verbreitung der Mobilfunknetze. Dadurch entsteht eine Marktstruktur, so dass die erzeugten Produkte auch tatsächlich bei den Menschen ankommen. Genau daran mangelte es (vor allem in Afrika) seit Jahrzehnten. Aber seit wenigstens 10 Jahren geht es aufwärts. In spätestens 5 Jahren wird es sich auch im Westen herumgesprochen haben, daß Afrika ein Kontinent der Hoffnung geworden ist.

    "Ökologische Intensivierung"? Öhm, nö. Der Buchautor (der ja wie beschrieben Lobbyist in eigener Sache ist) hat sich auf einer ganz falschen Baustelle abgerackert.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Löwenstein erwähnt ihn im Buch an prominenter Stelle. Schon im Vorfeld seiner ökologischen Konzepte macht er ausgiebig klar , dass der Hunger auf der Welt grundsätzlich nicht an einer unzureichenden Menge an Nahrungsmitteln liegt. Die fehlende Infrastruktur in Afrika (die nicht nur die schlechten Straßen einschließt, sondern vor allem auch das Fehlen von Lagereinrichtungen) soll dort zum Verlust von 10 bis 20 Prozent des geernteten Getreides und von bis zu 40 Prozent der verderblichen Produkte wie Obst und Gemüse führen (siehe auch www.aphlis.net).

    Über die Infrastruktur-Problematik hinaus macht es Sinn, sich über die adäquate Landbaumethode Gedanken zu machen. Denn in Afrika wird nur 20 Prozent des potenziellen Ackerlands tatsächlich bewirtschaftet; umso wichtiger ist es, dort maximale Erträge zu erzielen. In dem geschilderten Fall gelang das mit der Öko-Variante besser. Außerdem können sich die Bauern nur ein Minimum an Hilfsmitteln wie etwa chemischen Dünger leisten, also könnte dort die Kompost-Methode (die ja im Prinzip nichts kostet) wirklich vom Vorteil sein. Die Ertragssteigerung von 30 Prozent im Vergleich zu konventionellen Methoden, die im Rahmen der FAO-Studie im Tigray erzielt wurde, ist nicht zu vernachlässigen, vor allem wenn es nun – wie Sie schreiben – mit der Infrastruktur in Afrika "seit zehn Jahren aufwärts geht".

    Dass solche Methoden alleine das Problem der Welternährung nicht lösen werden: ganz klar; das behauptet der Autor meines Erachtens auch nicht (siehe auch Jonathan Foley: Solutions for a cultivated planet, Nature 478, S.
    337-342, 2011). Dass dieser sich grundsätzlich "auf einer ganz falschen Baustelle abgerackert hat": mit Sicherheit nicht.

    Emmanuelle Vaniet

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.