Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Strategie und Wirklichkeit in der Antibiotikaforschung

    10.01.2015, Peter Altreuther
    Sie haben ja recht, verehrter Herr Fischer, mit Ihrem Untertitel: Die falsche Strategie hat die Erforschung neuer Antibiotika um Jahrzehnte verzögert - wenn es nur die Verzögerung der Forschung wäre. Gründe dafür gibt es genug, und wenn es nur behördliche Vorstellungen über Wirkung und Sicherheit eines Wirkstoffs wären. Eine neuere Publikation (www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4159373) beziffert den Entwicklungsaufwand für ein (schon verfügbares) aktives Molekül auf 1,7 Milliarden Dollar. Auch große Firmen müssen sich das gut überlegen - das neue Produkt wird vermutlich ein Reserveantibiotikum mit - gewollt - minimaler Verfügbarkeit. Trotzdem braucht man nicht aufzuhören mit der Suche: Noch längst sind nicht alle Actinomyces-Stämme untersucht: 1 von 100 macht Streptomycin, 1 von 250 Tetracyclin, 1 von 66000 Vancomycin usw. - für etwas Neues brauchte man rechnerisch 10 Millionen Stämme... Trotzdem, ja, es gibt noch Material aus der Tiefsee und neue Methoden zu Kultivierung von Antibiotika-produzierenden Bakterien - das neue Teixobactin stammt aus solchen Ansätzen. Vielleicht ist es ja kein Zufall...
    Die synthetische Veränderung bekannter Moleküle und mehr Forschung auf dem Gebiet mögliche neuer Angriffspunkte bei den Bakterien hat schon und könnte noch mehr neue Moleküle liefern - aber ohne neue Anreize geht das nicht, nicht nur bei der Industrie, sondern auch bei den Universitäten.
    Freundliche Grüße
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.