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  • Wenig bekannte Supervulkane

    02.04.2015, Jared J. Myers
    Die im Artikel vorgestellte Rangliste der gefährlichen Vulkane scheint recht subjektiv zustande gekommen zu sein. Will man das tatsächliche Risiko eines Vulkans ermitteln, muss man seine Ausbruchswahrscheinlichkeit mit seiner voraussichtlichen Ausbruchsstärke multiplizieren, um zunächst die Größe "Gefahr" zu bekommen. Das "Risiko" ergibt sich wiederum, wenn man die Gefahr mit dem Wert der möglichen Schutzgüter und deren "Exposition" (Schadensintensität) multipliziert.

    Den Variablen ist anzusehen, dass sie meist recht schwer bestimmbar sind. Im Falle Neapels und des Vesuvs kann es vielleicht alle 500 Jahre zu einem Ausbruch VEI 5 kommen, was eigentlich eine moderate Gefahr bedeutet. Allerdings ist durch die Nähe Neapels und deren starke Exposition ein recht hohes Risiko gegeben.
    Dagegen liegt z.B. der Uturuncu, der jüngste Teil einer Serie von vielleicht alle ca. 500.000 Jahre mit VEI 7 - 8 explodierenden Calderen an der Grenze Boliviens und Argentiniens, in einem Gebiet mit extrem dünner Besiedlung. Allerdings würde eine Eruption VEI 8 am Uturuncu die gesamte Erde für Jahre in einen Eruptionswinter hüllen und möglicherweise Bevölkerungszentren wie Buenos Aires, Lima, La Paz und Asunción unbewohnbar machen.
    Da der VEI dekadisch-logarithmisch ist, ergibt die Kombination VEI 8 alle 500.000 Jahre etwa die gleiche Gefahr wie VEI 5 / 500 Jahre. Allerdings würden die Exposition und der Wert der Schutzgüter den ganzen Kontinent und vielleicht die ganze Erde einschließen, so dass beim Uturuncu - wie auch bei verschiedenen ähnlichen Supervulkanen in Indonesien, Neuseeland, Rocky Mountains oder Anden - das Gesamtrisiko höher liegt als beim Vesuv.

    Wer sich von den Folgen der letzten Explosion der vorherigen Caldera in der Nähe des Uturuncu eine Vorstellung machen will, möge den folgenden Link aufrufen:

    https://www.google.de/maps/@-22.2077459,-66.672113,63905m/data=!3m1!1e3

    Das radial angelegte Entwässerungsnetz zeigt die Ausdehnung der Caldera plus eines Teils des randlich ausgeworfenen Tephra-Materials.
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