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Kommentare - - Seite 1

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  • Transurane transmutieren

    28.04.2015, Rainer Klute
    Lieber Kai Petzke,

    man will ja auch lediglich die Transurane transmutieren, denn sie stellen den üblen Teil des Atommülls dar. Einerseits besitzen sie eine hohe Radiotoxizität, andererseits reicht diese Radiotoxizität über sehr lange Zeiträume.

    Bei den Spaltprodukten wie den von Ihnen genannten Cäsium-137 oder Strontium-90 sieht es völlig anders aus. Zwar ist auch deren Radiotoxizität anfangs sehr hoch, aber sie klingt schnell ab, so daß einige hundert Jahre Lagerdauer ausreichen. Das sind gerade mal 0,1 % der andernfalls nötigen Zeit.

    Der Witz bei der Transmutation ist ja gerade, die Aktiniden (Uran + Transurane) zu spalten, weil die Spaltprodukte schnell abklingen. Man könnte darüber nachdenken, den geringen Anteil langlebiger Spaltprodukte zu transmutieren, aber das dürfte den Aufwand nicht lohnen, da die Gesamtradiotoxizität bereits weit unterhalb der des in der Natur vorkommenden Urans liegt.

    Was die Proliferation betrifft, so sollten Sie sich einmal das Konzept des Integral Fast Reactors (IFR) anschauen. Da werden bei der Wiederaufarbeitung lediglich die Spaltprodukte abgeschieden. Die Aktiniden werden nicht sortenrein und erst recht nicht isotopenrein separiert, sondern bleiben ein proliferationsfeindliches Gemisch, aus dem neue metallische Brennelemente gegossen werden. Das alles ist in die Anlage integriert, so daß keine Transporte zwischen Kernkraftwerk und Wiederaufarbeitungsanlage notwendig werden.

    Mit hochradioaktiven Stoffen innerhalb des Reaktors habe ich übrigens keine Probleme, denn da gehören sie ja schließlich hin.
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