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Grassamen waren in der Steinzeit als Nahrung oft genug ein nicht unwesentlicher Bestandteil. Zumindest in der Jahreszeit, in der die Gräser ihre Samen ausgebildet hatten. Die Grenze zu Biogetreide und alten Getreidearten wie Dinkel ist dann nicht besonders ausgeprägt. Der einzige Unterschied ist dann, dass wir das ganze Jahr über versorgt sind.
Pestizidgetreide und vor allem die genmanipulierten Sorten sind natürlich etwas völlig anderes, das man meiden sollte.
Auch ist die Diskussion über Fleischkonsum etwas daneben. Besonders Vegetarier und Veganer übersehen dabei, dass Fleisch nicht unbedingt das ist, was wir heute üblicherweise darunter verstehen. In der Steinzeit waren Fleischlieferanten meist Insekten (besonders Maden Raupen und Larven) aber auch z.B. Würmer. Diese wurden meist roh verzehrt. Kleingehackte Heuschrecken, in Öl eingelegt, mit Zwiebeln, wie ein Beefsteak bzw. eine Frikadelle geformt, soll sich geschmacklich kaum von 'heutigen' Produkten unterscheiden. Es gibt zwar eine Reihe von Veröffentlichungen wo es heute als gelegentliches Essen für arme Leute verunglimpft wird, aber vor 150 - 200 Jahren war das noch in der 'Mittelklasse' gar nicht so selten. (p.s. als Anekdote: selbst Karl May schreibt in seinen 'Durch die Wüste' ff. Bänden darüber. Ich glaube, das Rezept stammt daher.) Bei den noch nicht verwestlichten Ureinwohnern im südlichen Afrika, in Südamerika, Südostasien und besonders in Australien sind rohgegessenes Kleingetier nicht nur Delikatessen, sondern noch ein wesentlicher Nahrungsbestandteil. Dieser gehört halt zu einer ausgewogenen Ernährung unbedingt dazu. Allerdings darf man sich dann nicht wie die meisten Erwachsenen hierzulande schon vor Regenwürmern ekeln. (Das ist übrigens anerzogen, kleine Kinder ekeln sich nicht, nicht einmal, selbst so einen Wurm in den Mund zustecken.)
Die Insektenstadien u.a. haben nicht nur einen sehr hohen Eiweißgehalt, sondern auch viele Vitamine und Spurenelemente. Egal wie sehr vegetarisch, das gehört schon ewig zu uns Hominiden dazu, schon bevor die Schimpansen eine eigene Art wurden. Andererseits, wenn wir etwas mehr bei unserer modernen Ernährung bleiben, werden die uns Amseln dankbar sein.
noch ein p.s.: bis vor 30 Jahren waren in einer Graupensuppe üblicherweise noch winzig kleine Käfer. Da sie obenauf schwammen, wurden sie da aber bereits meist abgeschöpft. Früher wurden sie mitgegessen.
Wir jammern wirklich auf sehr hohem Niveau!
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Steinzeitdiät und sogenannte 'fleischlose Kost'
10.06.2015, Steffen SeidelPestizidgetreide und vor allem die genmanipulierten Sorten sind natürlich etwas völlig anderes, das man meiden sollte.
Auch ist die Diskussion über Fleischkonsum etwas daneben. Besonders Vegetarier und Veganer übersehen dabei, dass Fleisch nicht unbedingt das ist, was wir heute üblicherweise darunter verstehen. In der Steinzeit waren Fleischlieferanten meist Insekten (besonders Maden Raupen und Larven) aber auch z.B. Würmer. Diese wurden meist roh verzehrt. Kleingehackte Heuschrecken, in Öl eingelegt, mit Zwiebeln, wie ein Beefsteak bzw. eine Frikadelle geformt, soll sich geschmacklich kaum von 'heutigen' Produkten unterscheiden. Es gibt zwar eine Reihe von Veröffentlichungen wo es heute als gelegentliches Essen für arme Leute verunglimpft wird, aber vor 150 - 200 Jahren war das noch in der 'Mittelklasse' gar nicht so selten. (p.s. als Anekdote: selbst Karl May schreibt in seinen 'Durch die Wüste' ff. Bänden darüber. Ich glaube, das Rezept stammt daher.) Bei den noch nicht verwestlichten Ureinwohnern im südlichen Afrika, in Südamerika, Südostasien und besonders in Australien sind rohgegessenes Kleingetier nicht nur Delikatessen, sondern noch ein wesentlicher Nahrungsbestandteil. Dieser gehört halt zu einer ausgewogenen Ernährung unbedingt dazu. Allerdings darf man sich dann nicht wie die meisten Erwachsenen hierzulande schon vor Regenwürmern ekeln. (Das ist übrigens anerzogen, kleine Kinder ekeln sich nicht, nicht einmal, selbst so einen Wurm in den Mund zustecken.)
Die Insektenstadien u.a. haben nicht nur einen sehr hohen Eiweißgehalt, sondern auch viele Vitamine und Spurenelemente. Egal wie sehr vegetarisch, das gehört schon ewig zu uns Hominiden dazu, schon bevor die Schimpansen eine eigene Art wurden. Andererseits, wenn wir etwas mehr bei unserer modernen Ernährung bleiben, werden die uns Amseln dankbar sein.
noch ein p.s.: bis vor 30 Jahren waren in einer Graupensuppe üblicherweise noch winzig kleine Käfer. Da sie obenauf schwammen, wurden sie da aber bereits meist abgeschöpft. Früher wurden sie mitgegessen.
Wir jammern wirklich auf sehr hohem Niveau!