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  • Katzenhasser aus Absurdistan

    25.07.2015, Bernhard Hönigsberg
    Während Großkatzen wie Beispielsweise Löwen physiologisch und vom Jagdverhalten darauf ausgelegt sind wesentlich größere Tiere als sie selbst es sind zu schlagen, sieht das bei Wild und Hauskatzen völlig anders aus. Die Bisskraft und die Gefährlichkeit des Gebisses mit Fangzähnen von 7 mm Länge und der filigranen Pfoten sind relativ gering. Aufgrund der physiologischen Fakten dürfe es verwilderten Hauskatzen unmöglich sein größere Tiere als Meerschweinchen zu reißen. Vielleicht noch ganz junge Kaninchen.

    Das Raubtier zu dem die verwilderte oder freilaufende Hauskatze hier aufgrund von reinen Spekulationen hochstilisiert wird ist einfach nur Absurd. Dafür gibt es keinen einzigen Beweis. Im Gegenteil.

    Großräumige Untersuchungen von Exkrementen verwilderter Katzen in den 80er Jahren in Mitteleuropa haben ergeben das extrem geringe Nachweise von bejagten Vögeln zu finden waren. Katzen ernähren sich von Kleinnagern wie Mäusen, Ratten u.Ä. Auch von Insekten. Somit ist wohl nachhaltig evident, dass eine nennenswerte Dezimierung der Vogelpopulation in Mitteleuropa durch Hauskatzen in das Reich der Phantasie gehört. Insbesondere weil Europas Vogelwelt von hier ansässigem Kleinraubtieren seit jeher bejagt wird und dafür natürliche Strategien bezüglich Nistverhalten und Schlafgewohnheiten entwickelt haben, die natürlich auch gegen Katzen wirksam sind.

    Entgegen der haltlosen Spekulation selbsternannter Katzenkenner haben Katzen in Europa natürliche Feinde wie Füchse, Wölfe und verwilderte Hunde sowie jedes andere Raubtier, das in der Lage ist einen ausgewachsenen Hasen zu schlagen. Freilaufende Katzen haben deshalb eine durchschnittliche Lebenserwartung von lediglich ca. 5 Jahren. Katzen sind scheue, schreckhafte und leicht in die Flucht zu schlagende Tiere. Vögel werden durch sie nicht aktiv bejagt sondern geraten nur hin und wieder durch Zufall in den Fokus. Wie jeder in seinem Garten beobachten kann unternehmen Katzen noch nicht einmal ansatzweise den Versuch gesunde Vögel zu bejagen. Weder auf dem Baum, im Busch oder auf der Wiese.

    Bei der Größe einer Drossel und darüber hört das mit dem Bejagen dann auch schon auf, bereits taubengroße Vögel schlagen Katzen problemlos in die Flucht, wenn sie nur ein bisschen energisch ihren Nachwuchs verteidigen. Bei Elstern droht der Katze dann schon Verletzungsgefahr.

    Kleine Singvögel halten sich in Baum und Buschregionen auf, die für die 2-5 Kilo schweren Tiere unzugänglich sind. Mit ihrer fast 360° Rundumsicht und ihren schnellen Reflexen sind sie gegen die vergleichsweise trägen Hauskatzen bestens gewappnet. Auch in der Dunkelheit oder der Dämmerung. Lediglich alle paar Jahre wird ein kranker oder verletzter Vogel bis zur Größe einer Drossel gerissen. Da die hiesigen Vögel ihre Gelege sowieso vor einheimischen diversen Räubern wie Iltis, Marder und Wiesel sichern müssen sind sie natürlich gegen Katzen genauso gesichert. Da diese Räuber mitunter wesentlich leichter und kleiner als Katzen sind, haben sie auch mehr Erfolg bei Nesträubereien. Sie gelangen wesentlich besser in die Regionen der kleinen und leichten Äste.

    Eine Katze reißt ein kleines Känguru? Das ist schwer zu glauben. Mit 7 mm langen Fangzähnen? Bei der geringen Bisskraft? Wie soll das gehen? Wie soll die Katze das Fell durchdringen um das Tier zu verzehren?

    Dafür ist die Hauskatze, sei sie nun verwildert oder nicht physiologisch gar nicht in der Lage. Vielleicht ein Lux oder ein Mischling? Ein besonders großes und kräftiges Einzelexemplar? Oder eine Fotomontage? Womöglich wird nur Aas fortgeschleppt.

    Nachbars 1.500 g Yorkie schlägt hier auch den größten Kampfkater mit ein bisschen Gebell in die Flucht. Oder haben Sie jemals davon gehört dass Nachbars Dackel vom Kater gerissen wurde? Lächerlich!

    Vögel sind nur durch den Gutmenschen bedroht. Der stellt hübsch anzusehende Vogelhäuschen auf und lockt den Vogel in eine Position, die er in natürlicher Umgebung niemals eingenommen hätte, mitunter direkt vor die Fänger der Katze. Glückwunsch. Vogelhäuschen sind die besten Katzenfutterstellen. Lassen sie das! Die Vögel finden in der Natur genug Futter. Und dann bekommen die Katzen die Vögel eben auch nicht.

    Also bitte die Kirche (Katze) im Dorfe lassen.
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