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Kommentare - - Seite 1

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  • Entschleunigung

    12.11.2015, Jürgen Schulze
    Was wir benötigen - aber nicht mehr bekommen werden - ist eine Entschleunigung in der gesellschaftlichen Diskussion und Problemfindung.
    Entscheidungen, die in Sekunden und dann, weil man annimmt, es so besser zu machen, in Bruchteilen von Sekunden von Maschinen auf Grundlage von Massendaten getroffen werden, können vielleicht Ampeln 99,9% der Zeit optimal steuern. Aber wehe ein Wagen steht quer und die Kamera ist ausgefallen. Dann geht nichts mehr.
    Ich habe früher bei einem internationalen Dienstleister gearbeitet, der sich auf die Verarbeitung von Kosumgüterdaten spezialisiert hat. Und da sind mir schnell zwei Schwachpunkte aufgefallen:
    1. Schrott rein, Schrott raus - Wenn die zu verarbeitenden Daten falsch gemessen oder falsch erhoben wurden, sei es technisch falsch oder semantisch falsch, dann taugen auch terabytegroße Datenbestände nichts.
    2. Es wurden die falschen Fragen gestellt - Zum großen Teil wurden "den Daten Fragen gestellt", die nur eine gefilterte aber niemals eine neue Sichtweise zeigte. Es wurde ermittelt, was man "eh schon wusste" oder nur noch einmal bestätigt haben wollte. Das hätte ich auch mit Papier und Bleistift erledigen können.
    Nein, Probleme lassen sich nicht mit noch mehr Maschinen sondern nur mit weniger Maschinen lösen. Und mit Zeit im politischen Diskurs.
    Aber wer heute von Amazon noch am selben Tag beliefert wird, der möchte auch für das Flüchtlingsproblem eine Lösung noch vor der Mittagspause haben. Aber das funktioniert nicht.
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