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Kommentare - - Seite 1

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  • Sind Windparkplanungen im Wald freiwillig oder notgedrungen?

    13.01.2016, Stefan Kopp
    Hallo Herr Lingenhöhl,
    haben Sie sich vielleicht einmal gefragt, warum denn überhaupt ein Windparkplaner in den Wald ausweicht? Liegt es vielleicht an den überbordenen Flächenrestiktionen der Genehmigungsbehörden?
    Wenn für eine Weißflächenanalyse alle geforderten Ausschluss- und Abstandskriterien in einer Region angewendet werde, bleiben eben oft nur Waldflächen als potentielle Windparkflächen übrig. Wir leisten uns momentan den Luxus alle möglichen und unmöglichen Ausschluss-Kriterien anzuwenden und wundern uns, dass dann eben nur die abgelegensten Flächen als möglichen Positivflächen bei rauskommen. Dieser Effekt wirt sich besonders aus, sollte ein Bundesland die 10H-Regelung anwenden.
    Ich bin von Beruf Windparkplaner und freue mich über jede potentielle Windparkfläche die im Offenland liegt, da Waldstandorte in der Regel aufwändiger zu beplanen und zu errichten sind. Ihre Kritik an der Errichtung von Windenergieanlagen in FFH Gebieten lässt sich kinderleicht entkräften: warum soll denn das Vorhandensein einer Magerwiese oder eines Schiefersteinbruchs der Errichtung von Windenergieanlagen in deren Nähe entgegenstehen? In solchen Fällen ist die Errichtung von Windenergieanlagen durchaus genehmigungsfähig, da sie den Schutzzweck des FFH Gebietes überhaupt nicht beeinträchtigt! (ausserdem können WEA auch in den weniger schützenswerten FFH-Randbereichen errichtet werden).
    Übrigends komme ich aus Darmstadt/Südhessen und habe meine Diplomarbeit über das Windenergiepotential des lokalen Mittelgebirges (Odenwald) geschrieben. Ich kenne also die Gegend , die in ihrem verlinkten Artikel vom Darmstädter Echo beschrieben ist recht gut. Ich möchte wetten dass der Schutzzweck des fraglichen FFH Gebietes genau so ein Fall ist.

    In Ihrem persönlichen Kommentar vermisse ich es sehr, das Sie in typischer Windenergiegegnermanier keine ALTERNATIVEN aufzeigen! Herr Lingenhöhl, wie stellen Sie sich denn persönlich die Energievesorgung der Zukunft vor? Etwa weiter so mit Öl, Gas, Kohle und Atomenergie wie bisher? Als Redakteur und Akademiker können Ihre Leser das schon von Ihnen verlangen ;-)

    viele Grüsse aus Hamburg

    Stefan Kopp Dipl.-Ing.(FH)
    Elektrotechnik/Energietechnik
    _____________________________________________________

    www.Windenergie-im-Binnenland.de
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Kopp,

    vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ich bin nicht prinzipiell gegen Windkraft. Trotz der ebenfalls vorhandenen Nachteile finde ich zum Beispiel nach Abwägen von Pro und Contra Offshore-Windparks sinnvoll:

    https://www.spektrum.de/news/wider-den-gegenwind/1149851

    Für Süddeutschland halte ich zudem die Ausweitung der Solarenergieerzeugung für den wichtigsten Baustein der Energiewende (sofern sie sich vor allem auf bereits versiegelte Flächen konzentriert und nicht in Konkurrenz zur Landwirtschaft tritt). Zu den Gründen empfehle ich Ihnen u.a. dieses Interview:

    https://www.spektrum.de/news/die-windenergie-erreicht-in-deutschland-bald-ihre-grenze/1223178

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl

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