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Kommentare - - Seite 1

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  • Glyphosat im Urin - ist doch ein gutes Indiz

    26.02.2016, Micha
    @Martin Ziebell
    Wenn Glyphosat im Urin nachweisbar ist (und das ist es zweifellos), ist es doch ein gutes Indiz dafür, dass es zumindest für den Menschen vermutlich relativ ungefährlich ist. Das unveränderte Vorhandensein eines Stoffes in Stoffwechselendprodukten bedeutet nämlich, dass der Körper diesen nicht matabolisiert hat. Bedeutet unterm Strich, dass das Glyphosat im Körper einfach nur auf 36,5°C aufgewärmt wird und dann den Körper unverändert wieder verlässt.
    Theoretisch wäre es möglich, dass Glyphosat katalytisch wirken könnte - tut es aber nach derzeitiger Kenntnis nicht.

    Sorgen würde ich mir allerdings machen, wenn man im Urin Stoffe nachweisen würde, die auf eine Metabolisierung des Glyphosats hinweisen würden.
    Das ist glücklicherweise nicht zu erwarten, da Glyphosat sehr dezidiert auf einen Matabolismus zugreift, den es ausschließlich bei Pflanzen gibt.

    Nichtsdestotrotz bin ich natürlich der Ansicht, dass der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden drastisch eingeschränkt gehört. Insbesondere bei Glyphosat, was ein sehr stark wirksames und vor allem auch unselektives Herbizid ist. Profan ausgedrückt killt Glyphosat einfach alles was irgendwie nach Pflanze aussieht.

    Der Punkt bei Glyphosat ist aber eigentlich ein ganz anderer. Die Firma, die das Zeug auf den Markt gebracht hat und m.W: auch die Patente darauf hält, ist nicht unbedingt für eine besonders ethisches Geschäftsgebahren bekannt geworden. Monsanto ist beispielhaft für eine besonders perverse Auslegung eines kapitalorientierten Geschäftmodells und somit nicht ganz zu Unrecht am Pranger.
    Mit dieser Firma und ihren Produkten kann man sehr plakativ auf Fehlentwicklungen in der Agrarindustrie hinweisen und - leider - auch sehr viel Stimmung verbreiten.

    Glyphosat ist, nach allem was man derzeit weiß (und man weiß über Glyphosat vergleichsweise viel, da schon seit vielen Jahrzehnten im Einsatz ist) zumindest für Mensch und Tier vermutlich relativ ungefährlich. Wie gesagt, nur für Mensch und Tier, für den Rest der Umwelt ist das Zeug ne Katastrophe und gehört schon deshalb, wenn nicht verboten, dann mindestens äußerst stark reguliert.

    Jetzt Glyphosat im Bier?
    Ja, total schrecklich.
    Im Bier sind zwischen 3,5-6% Alkohol. Ein erwiesenermaßen krebserregendes, hoch toxisches Nervengift mit sehr hohem hohem Suchtpotential.
    Das hindert die Leute nicht daran, sich jeden Abend literweise Bier in den Hals zu kippen. Dass man nun, oh Wunder, auch Glyphosat im Bier gefunden hat, reitet auf einer Hysteriewelle, um auch mal in die Medien zu kommen. Vor lauter Nazis kann man sich ja zur Zeit kaum noch medial Gehör verschaffen...
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