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  • Und am Ende steht doch ein Abschlusszeugnis...

    20.12.2016, Marcus Gröber
    Auch wenn es gut klingt, Bildung nicht mit "Wissen, das man abfragen kann, gleichzusetzen", und die zusätzliche Zeit in der Ganztagsschule zu nutzen, um "Angebote zu machen" - ein Punkt bleibt meiner Meinung nach unberücksichtigt:

    Egal wie sehr es man bestrebt ist, Schülern "Orientierung" in der eigenen Kultur zu ermöglichen und "kultureller Verarmung" entgegenzuwirken - wie will man mit der Tatsache umgehen, dass in der Praxis der zweite Zweck von Schule in unserer Gesellschaft auch eine Entscheidung über die Verteilung von Lebenschancen ist?

    Am Ende steht eben doch ein Abschlusszeugnis mit einer Durchschnittsnote, zum großen Teil berechnet auf der Basis von abfragbarem Wissen und leicht kodifizerbaren Fertigkeiten. Diese Note ist dann nicht nur "Feedback" über den Erfolg des Lernprozesses, sondern auch ganz direkt ein rein numerisches Sortierkriterum, nach dem Schüler von "studierfähig" bis "ausbildungsunfähig" in absteigener Reihenfolge geordnet und zugewiesen werden.

    Vielleicht ist diese Reduktion auf eine einzige Maßzahl in einer komplexen, arbeitsteiligen Gesellschaft unvermeidlich, aber wie will man mit dem Konflikt zwischen dem Ziel "kulturellen Reichtums" und einer möglichst effizienten Voraussage zukünftiger Erfolgswahrscheinlichkeit umgehen?
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