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Kommentare - - Seite 1

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  • Die deutsche Energiewende ist auch ein „Großangriff auf den Umweltschutz“

    05.02.2017, Dr. Armin Quentmeier
    Es ist gerade groß in Mode, sich über den gegenwärtigen demokratisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump zu empören. Dekrete zum Pipelinebau und Kritik an Trumps Einstellung zur Umweltbehörde EPA werden zum „Großangriff auf den Umweltschutz“ hochgeschrieben.
    Bevor sich Bürger in Deutschland über Trumps Umweltpolitik echauffieren, sollen sie sich lieber einmal im eigenen Land umsehen: hier läuft seit fast 20 Jahren eine Energiepolitik, die eine solche Bezeichnung wie „Großangriff auf den Umweltschutz“ wirklich verdient: die sogenannte Energiewende. Fast das ganzen Land wird mit Windmühlen zugebaut, mittlerweile bis zu 150 m hoch. Viele Landschaften, an denen 200 Jahre Industrialisierung fast spurlos vorübergegangen sind, werden innerhalb weniger Jahre mit immer mehr monströsen Windmühlen zugebaut, von den weiten Marschlandschaften an der Nordseeküste über liebliche Mittelgebirge bis zum Alpenvorland. Bei manchen Windkraftprojekten müssen für ein einziges großes Windrad hunderte Bäume gefällt werden, für kleine „Windparks“ schnell mehrere tausend. Gegenwärtig verschandeln über 26.000 riesige Windkraftanlagen unser Land und ein Ende des Ausbaus ist nicht absehbar.
    Und weil das für die Stromversorgung bei weitem nicht ausreicht, sollen sogar mitten in der Nordsee Windparks mit tausenden neuen Windmühlen gebaut werden. Zusätzlich sind einige tausend km neue Hochspannungsleitungen geplant, um den Windstrom von der Nordseeküste bis nach Bayern und Baden-Württemberg zu leiten. Auch das ist der Tod für Millionen Bäume, denn der Bereich unter den Hochspannungsleitungen muß dauerhaft von Bäumen freigeschlagen werden.
    Verglichen mit den über 26000 Windkraftanlagen ist der Ausbau der Solarenergie unter Umweltschutzgesichtspunkten fast harmlos, obwohl die großen Solarparks mittlerweile auch schon etliche km² unseres Landes bedecken. Finanziell stellt allerdings die Förderung der Solarenergie eine Katastrophe dar.
    Die Bedeutung von Wind- und Solarstrom für die Stromversorgung in Deutschland wird maßlos überschätzt; für jedes Megawatt installierte Leistung Solar- oder Windstrom muß ein MW konventionelle Kraftwerksleistung bereitstehen, also Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke sowie zur Spitzenlast-Absicherung Pumpspeicherkraftwerke. Der Nutzen der Energiewende für den Klimaschutz ist überschaubar, bestenfalls 10 % der deutschen CO2-Emissionen werden eingespart, aber verbunden mit Subventionen von 25 Milliarden Euro pro Jahr und einer – wie oben beschrieben – Verschandelung und Zerstörung der Landschaft, die selbst vor Natur- und Landschaftsschutzgebieten nicht Halt macht, von der Nordseeküste bis zum Alpenrand.
    Also bitte weniger „Trump-Bashing“, besonders in Hinblick auf den Umweltschutz, denn: „Wer selbst im Glashaus sitzt, soll andere nicht mit Steinen bewerfen.“
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Quentmeier,

    ich erlaube mir, hier einen Link auf einen anderen meiner Kommentare zu posten:

    https://www.spektrum.de/kolumne/windkraft-im-wald-mehr-schaden-als-nutzen/1392939

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl
    Redaktion Spektrum.de

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