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Kommentare - - Seite 1

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  • Rundgedreht

    02.04.2017, Wolfram Obermanns
    1. Die hier implizit vorgestelltehn Definitionen von Religion, Ethik und Evolutionswissenschaft sind m. E. eklatant defizitär. Wer käme z. B. auf die Idee eine Staatstheorie allein auf eine Befragung von strammen Nationalisten zu stützen?
    2. Die ethischen Regeln nicht nur der hier vermutlich gemeinten monotheistischen Religionen übersteigen ein simples tit for tat.
    3. Es läßt sich fragen inwieweit tit-for-tat überhaupt ethisches Handeln darstellt.
    4. tit-for-tat läßt sich zwar als eine runtergebrochene Formulierung des kategorischen Imperativs bezeichnen, Äquivalenz ist damit aber beiweitem nicht hergestellt und ist so eben auch nicht DIE Maxime und Grundlage z. B. unserer allgemeinen Gesetzgebung.
    5. Maxime und Grundlage unserer Gesetzgebung ist die Menschenwürde. Allgemeine, muslimische und sozialistische Formulierungen zur Auskleidung dieser apostrophierten Menchenwürde belegen die Existenz eines soziokulturellen, in einem weiteren, zeitgenössischeren und so auch religionswissenschaftlicheren Sinn religiösen Hintergrund des Konzepts.
    6. Reden wir jetzt in diesem Kontext noch von Sciences oder doch von Arts? Aus dem angelsächsischen Raum schwappt die Konfusion über diese Formen von Wissenschaft nach Kontinentaleuropa. Gendersciences wildern mit geisteswisschenfaftlichen Methoden in der Naturwissenschaft und enden im Obskurantismus. Evolutionary sciences wildern mit naturwissenschaftlichen Methoden in den Geisteswissenschaften und enden ihrerseits im Obskurantismus.

    Natürlich kann man versuchen mit einem Schlitzschrauber eine Torxschraube zu drehen, aber Drehmomente kann man so nicht wirklich übertragen. Nachher ist so eher entweder das Werkzeug oder die Schraube oder beides kaputt. Eine entsprechende Beobachtung läßt sich m. E. sowohl bei den Gender-, wie bei den Evolutionswissenschaften und natürlich auch den Religionen machen.
    Die wesentliche intelektuelle Resource des populären Diskurs zwischen Religion, Gender- und Evolutionswissenschaft scheint mir die Bildungslücke zu sein!
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