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Kommentare - - Seite 1

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  • Knicklandschaft in S.-H.

    01.08.2017, Eckard Krüger
    Hallo SM,
    (ich hoffe, Sie haben auch einen Namen, denn hinter SM verbirgt sich manches)

    danke für den interessanten Link. Eine sehr gute Abhandlung über Knicks (von Hermann Marxen) findet man in dem ‚Heimatbuch des Kreises Plön’ von 1953. Mit etwas Glück noch antiquarisch zu bekommen.

    Ich kenne zwar den NDR-Bericht nicht, aber es ist richtig, dass die Knicklandschaft in Schleswig-Holstein eine absolut sinnvolle Einrichtung war, von der heute leider nur noch vielleicht zwei Drittel von dem vorhanden ist, was ich in den 1950er Jahren kennen gelernt habe. Zu der Zeit war es – so habe ich es noch in der Erinnerung – bei ziemlich hoher Strafe verboten, auch nur einen Meter Knick zu entfernen, d. h., total zu entfernen: Erdwall weg, Bewuchs weg. Völlig in Ordnung dagegen war das ‚Knicken’, was bedeutet, dass die auf den Erdwällen wachsenden Büsche und Bäume nach ein paar Jahren auf den Stock gesetzt werden. - Ich erfuhr später, dass – den Zeitraum weiß ich nicht mehr – ca. 25.000 Kilometer Knick der Flurbereinigung (herrliches Wort) zum Opfer fielen. Das muss wohl schon in den 1960er Jahren angefangen haben.

    Als ich nach sehr langer Zeit (etwa 1999) mal nach Ostholstein kam, um dort Urlaub zu machen, war ich erstaunt und schockiert über die riesigen Ackerflächen. Dort, wo früher Knicks kleinere Äcker umsäumten, stand nun der Raps und reifte vor sich hin. Natürlich lassen sich große Flächen besser beackern, aber nun hat, da der Schutz der Knicks fehlt, die Erosion freien Lauf. Winde tun ihr Bestes, die wertvolle Ackerkrume in Richtung Ostsee zu verfrachten. Und Wind gibt es im Land zwischen den Meeren reichlich.

    Es ist also nicht so, dass die Knicklandschaft Probleme bringt (mal abgesehen von der Bewirtschaftung der Ländereien für den Landwirt), sondern im Gegenteil nur Vorteile hat. Vorteile für Flora und Fauna, und nicht zuletzt als Bollwerk gegen die Erosion. – Ja, und ganz zuletzt für die Krone der Schöpfung..

    Besten Gruß
    Eckard Krüger
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