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Kommentare - - Seite 1

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  • Für Verschwörungstheorien gilt, . . .

    15.08.2017, Konrad Lehmann
    . . . was auch für die hochmodischen "Fake News" gilt: Es sind immer die anderen.

    Man schaue sich die Kriterien von Michael Butter an : "Es gibt erstens ein Kollektiv, eine Gruppe von Verschwörern; zweitens existiert ein Plan, den diese Gruppe angeblich verfolgt; und dieser wird drittens im Geheimen ausgeführt."
    Also gibt es z.B. Wladimir Putin und "die Russen", die zweitens den bösartigen Plan verfolgen, mit Hackerangriffen unsere gute, friedfertige Demokratie zu unterminieren, und das tun sie dritten so dermaßen im Geheimen, dass bislang noch niemand einen stichhaltigen Beweis dafür hat finden können.
    Sehr viele Leute im sogenannten Mainstream glauben das im Ernst. Das ist aktuell, gegen jede Vernunft, eine "dominante Erklärung". Und diese Leute wären natürlich entrüstet, wenn man ihnen nachwiese, dass sie eine Verschwörungstheorie propagieren.

    Und das ist nur ein Beispiel.

    Damit will ich sagen: Natürlich gibt es Verschwörungstheorien, und natürlich sind viele davon extrem dusselig. Und ich stimme Sebastian Bartoschek zu, dass Verschwörungstheorien auch insofern schädlich sein können, als sie denjenigen lähmen, der an sie glaubt. Gegen das allmächtige Böse ist ja jede Gegenwehr sinnlos.
    Aber wenn dieser Tage gehäuft Artikel über die Schädlichkeit und Dummheit von Verschwörungstheorien erscheinen, wittere ich dahinter eine Selbstvergewisserung. Der Mainstream stilisiert sich selbst zum Vertreter des "Guten", der "offen ist" für rationale Argumente, sich in Wahrheit aber gegen abweichende Meinungen immunisiert, indem er diese a priori zu "Verschwörungstheorien" erklärt. Wie so oft verhalten sich die Menschen genau was dasjenige, das sie angeblich bekämpfen.

    Und sowas häuft sich derzeit. Da steckt bestimmt eine Verschwörung dahinter . . .
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