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Kommentare - - Seite 1

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  • Konsequenzen für Überwachung und Terrorabwehr

    03.10.2017, Felix A.
    Genau diese Erkenntnis ist der Grund, warum Terrorabwehr mittels massiver Überwachung so schlecht funktioniert. Stellen wir uns vor, man würde mittels eines solchen Überwachungsverfahrens einen zukünftigen Terroristen (oder Amokläufer) zu 99% identifizieren können, und ebenso einen Nicht-Terroristen zu 99%. Tolle Chancen, oder? Weit besser als in der Realität. (Zum Zeitpunkt dieses Kommentars ist gerade ein fürchterlicher Amoklauf in Las Vegas geschehen, dessen Täter vorher völlig unauffällig war. Da stellt sich die drängende Frage, ob man den Täter nicht doch hätte vorher als gefährlich erkennen können.)

    Das "Problem": Es gibt viel mehr Nicht-Terroristen als Terroristen. Glücklicherweise, aber das macht die Methode unwirksam. Denn sagen wir, unter 100 Millionen Menschen gibt es 1000 Terroristen/Amokläufer. Dann liefert uns die obige Methode 990 der potentiellen Täter. Das klingt toll. Dummerweise liefert sie gleichzeitig - ununterscheidbar von den tatsächlichen potentiellen Tätern - noch eine Million falsche Alarme, in denen die 990 realen Gefährder völlig untergehen. Und eine totale Sicherheit gibt es immer noch nicht, denn 10 Täter sind durchs Raster gefallen und können trotzdem morden.

    Und das bei 99%-igen Wahrscheinlichkeiten, also weit höher, als es in der Realität der Fall ist. Wer daher immer noch glaubt, mit massiver Überwachung könne man solche Bluttaten verhindern, der glaubt vermutlich auch immer noch, der schüchterne Kerl muss einfach Mathematiker sein...
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