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Kommentare - - Seite 1

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  • Die "echte" Entscheidung?

    29.10.2017, Signe Filler
    Wenn man Nudging als Manipulation betrachtet, geht man dann davon aus, dass man ohne das Nudging die "echte, unmanipulierte Entscheidung" getroffen hätte? Ich habe meine Zweifel. Schließlich lassen wir uns dann ja auch manipulieren - nur eben diesmal von zufälligen Gegebenheiten/ "Voreinstellungen".
    Wenn wir z.B. ohne das wir was anderes sagen standardmäßig keine Organspender sind, dann ist das ja nicht so was wie der "natürliche Entscheidungsausgangspunkt", von dem aus wir objektiver entscheiden, als wenn wir standardmäßig Organspender wären. Das hat halt auch mal jemand so festgelegt. Was, wenn er nun zufälliger Weise anders entschieden hätte?

    Nudging funktioniert nur, solange man nicht bewusst darüber reflektiert - was aber die Voraussetzung ist, wenn man argumentiert, dass Nudging einen Widerspruch dazu darstellt, dass man als mündiger und kompetenter Bürger behandelt wird. Der Punkt ist, natürlich können wir kompetent handeln. Der Witz beim Nudging ist ja grade der, dass man, wenn man nach System 2 darüber bewusst reflektiert, immer noch die Möglichkeit hat, sich anders zu entscheiden. Nur wenn man nach System 1 entscheidet und nicht darüber nachdenkt, funktioniert Nudging. Hätte es in diesem Fall aber kein Nudging gegeben, hätte man ja trotzdem nach System 1 entschieden - nur diesmal mit zufälligem Ausgang.
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