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Kommentare - - Seite 1

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  • An der Wissenschaft vorbei

    09.12.2017, Thomas I.
    Da weiss man gar nicht, wo man anfangen soll.
    1. Wird hier einer einzigen Studie, die darüber hinaus aus einer Computersimulation besteht (deren Aussagekraft immer mit Vorsicht einzuschätzen sind), allgemeine uneingeschränkte Aussagekraft unterstellt.

    2. Scheint die Studie Annahmen und Verhältnisse aus unserem Wirtschaftssystem als Annahmen zu übernehmen (Aktienhandel vs. Alltagsgeschäfte, mit ähnlichen Eigenschaften wie in der Realität). Dann muss man sich nicht wundern, wenn das Ergebnis ähnlich ist, wie das, was in der Realität beobachtet werden kann. Von "natürlich" kann dann nicht die Rede sein. Es gibt/gab sowieso auch Gesellschaften, deren Wirtschaftsordnung komplett anders funktioniert. (siehe z.B. David Graeber: "Schulden")

    3. Ist die korrekte Interpretation des Ergebnisses damit genau die Bestätigung der Aussage dass das Wirtschaftssystem eine autokatalytische Dynamik besitzt, also Reiche unterstützt und Arme benachteiligt. Anders könnte sich kein stabiles Ungleichgewicht zwischen beiden ausbilden. Und das ist genau die Kritik an unserer derzeitigen Wirtschaftsordnung.

    4. Die entscheidende Größe lautet ökonomische Mobilität: "Wie sehr hängt das Einkommen der Kinder von dem der Eltern ab".
    Es gibt soziologische Studien, die (ohne Computersimulationen, dafür aber mit echten Daten) schlüssig darlegen, dass es zwischen verschiedenen Nationen und damit zwischen verschieden ausgestalteten Wirtschaftssystemen durchaus Unterschiede in der ökonomischen Mobilität gibt. Es gibt also Einflussmöglichkeit. (https://www.brookings.edu/wp-content/uploads/2016/07/02_economic_mobility_sawhill_ch3.pdf)

    5. Ist die Frage eher, ob wir als Gesellschaft das so hinnehmen wollen oder aktiv dagegen arbeiten. Ist es gerecht, dass Kinder aus Armen Familien mit großer Wahrscheinlichkeit arm bleiben werden und die aus Reichen Familien reich? (Was zB nach der Studie in 4. (die nicht die einzige dieser Art ist) anzunehmen ist.)
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