Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Ptolemäus war auch nah dran, aber trotzdem falsch

    10.12.2017, Michael McLord
    Das geozentrische Modell von Ptolemäus konnte die Welt mathematisch so erklären, dass es den realen Gegebenheiten im Sonnensystem schon recht nahe kam. Trotzdem lag Ptolemäus völlig falsch, wie wir heute besserwissen. Nur weil ein Modell also der Realität nahekommt, ist das noch lang kein Beweis für die Richtigkeit des Modells! Und das hier verwendete, simple Computermodell krankt natürlich an ganz, ganz vielen Stellen.

    1. Das Raster
    Ein paar hundert Clone legen ein viel zu grobes Raster über unsere Gesellschaft. Laut Oxfam-Studie besitzen 8 Menschen so viel wie die gesamte, ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. Ein Computermodell mit nur wenigen hundert Entitäten kann diese extreme Ungleichheit gar nicht abbilden.

    2. Messung
    Die von Ebert angeführte Verteilung in Deutschland, 20% der Deutschen besäßen 85% des Vermögens, ist selbst bereits Opfer eines zu groben Rasters, denn die wirklich Reichen sind in diesen Statistiken gar nicht repräsentiert, da sie in den Stichproben gar nicht vorkommen! In unserem System sind daher nur die unteren 85% transparent und für ein paar Euro Hartz4 müssen sich die untersten 20% sogar komplett "nackig" machen. Während zur gleichen Zeit selbst die Zinszahlungen des Staates über Luxemburgische Clearinggesellschaften (Clearstream) anonymisiert werden, d.h. der Staat weiß nicht mal, wer die Zinsen auf die 2 Billionen Euro Staatsschulden bekommt. Wenn man dann noch weiß, dass wir für Hartz4 pro Jahr genauso viel Geld ausgeben wie für eben diese Zinszahlungen, der erkennt sofort, welches Ungleichgewicht an beiden Polen des leistungslosen Einkommens herrscht.

    3. Korruption und Kooperation
    Dem Computermodell fehlt ein Parameter, mit dem Vermögende die Chancen bei Aktiengeschäften vom fairen 50:50 zu ihren Gunsten beeinflussen können. Ein Kleinanleger kann keine Kurse manipulieren, ein großer Hedgefond (kooperierendes Kapital) schon! Natürlich wird Kapital auch in Form von Korruption dazu genutzt, die eigenen Gewinnchancen zu verbessern. Selbst wenn es nur 51:49 sind, ist das langfristig der Garant dafür, dass Reiche immer reicher werden.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.