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  • Behauptungen ohne ausreichende Belege

    03.03.2018, F. Blücher
    Da das Thema "Insektensterben" bei Ihnen noch einmal angeschnitten wird, dazu von mir einige Bemerkungen. Ich habe vor vielen Jahren selbst einige Monate eine Insektenfalle beaufsichtigt und habe somit ein wenig Erfahrung. In jeder Falle kann man nur ein bestimmtes Spektrum der Insektenwelt fangen, für die die Falle ausgelegt ist. In der oben genannten Malaise-Falle fangen sich flugfähige Insekten, die möglicherweise noch von dem dort verdunstenden Alkohol angelockt werden. Insekten, die diesen Geruch meiden, werden weniger vertreten sein. Nicht vertreten sind alle flugunfähigen Insekten und jene, die aus nicht bekannten Gründen diese Falle umgehen. Es wird somit nur ein kleiner Teil des außerordentlich großen Insektenspektrums abgebildet. Da Insekten ein hohes Vermehrungspotential haben, schwankten die oben in den Beispielen dargestellten Fänge stark. Da mir die Daten bekannt sind, aus der die im Text zitierte Grafik erstellt wurde, muss ich leider Unwissenschaftlichkeit und falsche Darstellung unterstellen. Denn für die Jahre 1996, 1998 und 2002 lagen gar keine Daten vor. Außerdem lag die Fangmenge 2011 mit fast 5 g je Tag wesentlich höher als die Fangmenge von etwas über 3 g je Tag im Jahr 1991. Durch eine Verzerrung der oben abgebildeten Grafik wird diese Tatsache verschleiert. Warum ist man in der Darstellung in den Medien auf solche "Aufhübschungen" angewiesen? Weil die Datenbasis tatsächlich so dünn ist, dass keine wissenschaftlich begründeten Aussagen möglich sind. Aber saloppe Behauptungen gegen die Landwirtschaft lassen sich immer gut verkaufen. Wenn man tatsächlich Ursachen für mögliche Veränderungen ermitteln will, kommt man an konsequent wissenschaftlicher Arbeit nicht vorbei. Das mindeste ist zu ermitteln, wie sich das Artenspektrum verändert und die Anzahl der Individuen. Aber das erfordert tatsächliche entomologische Kenntnisse und wissenschaftliche Akribie. Und das ist teuer. Anhand der konkreten Lebensbedürfnisse der Insektenarten, die mehr oder weniger werden, könnte man ungefähr die Ursachen für ein mehr oder wenige abschätzen. Es könnten auch plötzlich ganz andere Ursachen infrage kommen. Was ist zum Beispiel mit der immer stärker um sich greifenden und inzwischen allgegenwärtigen Beleuchtung mit einem höheren kurzwelligen Anteil? (Energiesparlampen)
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