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Kommentare - - Seite 1

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  • Die (wenigen?) Daten die eindeutig die Angst vor harter Wissenschaft zeigen

    04.03.2018, Dirk Braun
    die es verhindert selbst einfachste Fehler aus dem Computerspiel, das die Insektologen wohl gespielt haben, offen auszuschreiben.
    Wenn die Krefelder Insektologen in der Studie (vereinfacht)
    Korrelation (Umwelteinflüsse1, Insektenmasse)=schlecht
    Korrelation (Umwelteinflüsse2, Insektenmasse)=schlecht
    Korrelation (Umwelteinflüsse3, Insektenmasse)=schlecht
    Korrelation (Umwelteinflüsse4, Insektenmasse)=schlecht
    Korrelation (Umwelteinflüsse5, Insektenmasse)=schlecht
    Korrelation (JAHR, Insektenmasse)=besser als schlecht
    'denken' und mit einem Modell weiter rechnen, das das Jahr als Ursache impliziert, dann hat der Computer zu viel 'denken' abgenommen. Ein einfacher Plausibilitätscheck der bei dem konstanten Jahres'einfluss' vor 35 Jahren eine 10-fache, vor 50 Jahren 25-fache Masse an Insekten berechnet hätte, sollte auch Computergläubigen möglich sein.
    Ohne den vermutlichen Zwang scheinbar berechnete Zahlen medienwirksam präsentieren zu müssen hätten die Insektologen vermutlich die klassische wissenschaftliche Situation: Daten die zwar eine mehr oder weniger starke Abnahme sehr wahrscheinlich machen, aber wirklich wissen(!) lässt sich das aufgrund der Daten nicht oder zumindest nicht mit einer wissensfähigen Genauigkeit. Das würde die Daten nicht weniger wertvoll machen (viel besseres gibt es wohl für D nicht), aber keine Fake-News produzieren.
    Wenn die Insektologen das Jahr nicht als Ursache modelliert hätten, sondern die Exponentialfunktion als deskriptive Beschreibung wie ein möglicher Umwelteinfluss wohl verlaufen sein könnte, dann hätten die Insektologen u.U. ohne jemand der sich mit Insekten und deren Lebensbedingungen auskennt, auf die Idee kommen können auch den Umweltfaktor Nahrungsbeschaffungs-Möglichkeiten für Insekten zu untersuchen. Selbst die emotional bedeuteten Insekten, die beim Blick auf schöne Blüten wahrgenommen werden (und sich stark von Blüten ernähren) benötigen zur Aufzucht geschwächte Pflanzen, die bspw. dünnere Zellwände haben (auch durch Düngermangel zu erreichen) oder weniger Pestzide produzieren.
    Wenn die Insektologen einmal Insekten persönlich besuchen würden, dann könnten die vermutlich feststellen, dass sich besonders viele im
    -hohen(!) Gras (Lichtmangel schädigt untere Etagen)
    -Totholz/tote Tiere/Exkremente
    -Sumpfgebieten (Verfaulen von Landpflanzen)
    finden lassen, aber auch bei durch (Luft)Schadstoffe geschwächten Pflanzen insbesondere
    - SO2/NOx/Ozon
    In anderen Studien, die nicht das Jahr sondern Schadstoffe als mögliche Ursache für Veränderungen untersucht haben, gibt es sehr unterschiedliche Korrelationen zwischen einer spezifischen Spezies und einem Schadstoff, aber vielfach auch Masseänderungen grob um das fünfache durch mehr Luftschadstoffe (aus dem Kopf: Motten 5-fach Maximum im 1km Umkreis um eine Papierfabrik; SO2)

    Insektologen die computergläubig sind und nicht mal im Ansatz die Nahrungsgrundlage untersucht haben, obwohl Luftmessungen relativ einfach zu beschaffen wären, sind entweder ... zumindest sehr ängstlich vor harter Wissenschaft die keine fertigen Zahlen aus dem Computer ausgibt.


    Die im Artikel angesprochene Fachwelt deren Fach nicht dafür ausreicht solche einfache Fehler zu finden und sich wohl "mit etwas zu tun haben" beschäftigt, muss als Verknüpfungsfach regelmäßig unterschiedliche Effekte hintereinander aufsagen, um nichts verstehen zu müssen.
    - Pflanzenstärkung/Düngung von Äckern bei denen die Zielvielfalt grob 1 beträgt, hat praktisch nicht mit der 'Düngung' von Habitaten (keine Äcker) über die Luft zu tun (Abgase). Ob ein Minimum an Individuen und dabei häufig eine größere Vielfalt immer besser ist lässt sich praktisch nicht sagen, aber die Reihung Masse/Vielfalt verbietet häufig eine konkrete Unterscheidung.
    Ob bspw. das 'Fischsterben' (der "Insektensterben"-Terminus auf Rückgang der Fischindividuen angewandt) im Bodensee durch massive Reduzierung der Pflanzenstärkungsmittel im Einzugsgebiet wirklich 'besser' ist als die vormalige artenärmere Population lässt sich objektiv nicht festlegen.

    - Pestizide aus der chemischen Landwirtschaft, die teilweise auf massiven Einsatz industrieller Großmaschinen verzichtet, können sicherlich die Insekten die versuchen auf den betroffenen Äckern zu wachsen, schädigen

    -Lebensraumveränderungen: wenn Almosen/Randstreifen verschwinden, die eine höchst artifizielle Pseudo-Artenvielfalt emotional verkaufen können, dann hat das wenig mit traditioneller Artenvielfalt zu tun. Eine Artenvielfalt um der Arten willen und nicht um aus Profitgier emotional eine bunte Feldrandblume darstellen zu können, kann sich nicht in direkter Umgebung zu gestärkten Ackerpflanzen mit halbwegs geregelten Wasserständen etc. etablieren, sondern muss 'losgelassen' (ohne direkten Menscheneinfluss) sein. Alles andere ist (bis auf die gesundheitlichen Folgen) eine Antibiotika-Behandlung die eine kleine Randdosis zur Arterhaltung als Almosen übrig lässt und dabei einen Bruchteil selektiert.

    Wenn der Wissensstand von Wolfgang Wägele ausreicht um "Gegenmaßnahmen" einzuleiten, obwohl er selbst einfache Fehler nicht bemerkt und Landwirtschaft und Landnutzung umgestalten will anstatt für eine natürliche(!) Artenvielfalt Flächen wirklich frei von menschlicher Nutzung/Wirtschaft zu räumen, dann könnte er ein massiver Lobbyiest der industriellen Landwirtschaft sein, die weiterhin mit schweren Industriemaschinen die Böden inklusive aller Bodenlebewesen zerpflügen will.

    Die Mitarbeiter des Bundesamt für Naturschutz könnten fast die einzigen sein, die an einem ehrlichen, wissensbasierten, Umweltschutz interessiert sind.

    (ist etwas lang geworden, sorry)
    NB.: die Krefelder Autoren dürften wirklich bemüht gewesen sein, was sich mEn.auch in einer eigentlich sehr guten (im Sinne von nachvollziehbaren, lesbaren) Studie zeigt. Der Fehler das Jahr als stark korrelierenden Umwelteinfluss zu modellieren kann vermutlich schnell bei der Beschäftigung mit Computermodellen passieren. Das völlige Ignorieren von Stoffen aus der Luft kann eigentlich nur aus Betriebsblindheit stammen, vermutlich wissen die Beteiligten prinzipiell auch grob etwas über die Ernährung von Insekten, aber manchmal werden unbewusst Selbstverständlichkeiten verdrängt. Unangenehmer ist eigentlich, dass sich kaum jemand traut eine derartig lukrative Studie zu hinterfragen. Die Daten/die Auswertung bis zum 'Blackout' werden dadurch nicht wertlos, sie eignen sich nur nicht für Fertiggerichte (sinnbildlich)
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