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  • Die Mission Hayabusa, der Kleinplanet Itokawa und der Kleinplanet 1999 JU3

    21.02.2013, Jan Thimo Grundmann, Bremen
    Sehr geehrte SuW-Redaktion,

    vielen Dank für den sehr informativen Artikel in SuW 1/2013, S. 44 zur ersten Analyse der von Hayabusa gesammelten Proben vom Asteroiden (25143) Itokawa. Der abschließende Ausblick auf die Mission Hayabusa-2 bedarf jedoch noch einiger Aktualisierungen und Präzisierungen:

    Ein Rover im eigentlichen Sinne als Fahrzeug, wie man es von Marsmissionen kennt, ist für Hayabusa-2 nicht vorgesehen. Es werden aber drei oder vier instrumentierte Landegeräte mitgeführt, die über eine gewisse Mobilität verfügen:

    · Zwei MINERVA (MIcro/Nano Experimental Robot Vehicle for Asteroid), dies sind Hopper aufbauend auf dem bei Hayabusa-1 von JAXA eingesetzten Gerät, jedoch mit veränderter Form, und möglicherweise auch noch ein weiterer MINERVA der selben Form wie bei Hayabusa-1, sowie

    · MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) als Beitrag des DLR unter maßgeblicher Beteiligung der französischen Raumfahrtagentur CNES.

    MASCOT ist ein etwa 10 kg schwerer Lander von der Größe eines Schuhkartons. Er soll die Oberfläche von (162173) 1999 JU3 für etwa zwei Asteroidentage erkunden und währenddessen mittels eines internen Mechanismus sprungartig seinen Standort wechseln. Es kommen dabei vier Instrumente zum Einsatz:

    · MARA, ein Radiometer für thermisches Infrarot (DLR),

    · ein Magnetometer (TU Braunschweig),

    · eine Weitwinkel-Kamera mit Beleuchtungseinheit (DLR), und

    · MicrOmega, ein hyperspektral beleuchtendes Bodenmikroskop im nahen bis mittleren Infrarot (IAS, CNES)

    MASCOT kann sich vor Messungen mit seinem Mobilitäts-Mechanismus so ausrichten, daß die jeweiligen Blickfelder für Radiometer und Kamera sowie für das Bodenmikroskop in die richtige Richtung weisen. Er kann auch zur Vorerkundung möglicher Probenaufnahmeorte beitragen.

    Ein kinetischer Impaktor, der durch seine Bewegungsenergie einen Krater schlägt, ist für Hayabusa-2 nicht geplant. Vielmehr soll eine freifallende stabilisierte Mörserkapsel abgesetzt werden, aus der dann noch vor ihrem Einschlag durch eine kontrollierte Sprengung ein Projektil in den Boden gefeuert wird, um knapp unter der Oberfläche liegendes Material freizusetzen, während sich Hayabusa-2 über der gegenüberliegenden Seite des Asteroiden in Deckung begibt. Das Verfahren ist hier visualisiert: http://b612.jspec.jaxa.jp/hayabusa2/movie/Hayabusa2.wmv

    Mit freundlichen Grüßen,

    Jan Thimo Grundmann i.A. des MASCOT-Teams am DLR Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen

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