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  • "Das All ist kein Schwarzes Loch"

    28.12.2012, Gottfried Beyvers, Landshut

    Andreas Müller weist in der Antwort zur Leserfrage "Was ist Zeit?" (SuW 1/2013, S.12) zu Recht darauf hin, dass wir nicht in einem Schwarzen Loch leben, u.a. mit dem Argument, dass es im realen Universum eine großräumige Materieverteilung gibt, im Gegensatz zu einem (abgesehen von der punktförmigen Singularität) leeren statischen Schwarzen Loch. Dieses Argument hat jedoch Schwächen. So könnte z.B. jemand einen Materieeinfall von Nachbaruniversen oder ähnlichen Phantasieprodukten postulieren.

    Es gibt aber ein viel wirkmächtigeres Argument gegen die irrige Annahme, das Universum sei ein Schwarzes Loch: die beobachtete Isotropie des Alls! Wären wir im Inneren eines Schwarzen Lochs, so würden Beobachter in den frei fallenden Galaxienhaufen aufgrund der hohen Fallgeschwindigkeit eine extreme Aberration des Lichts wahrnehmen. Diese Lichtaberration würde ein äußerst verzerrtes Bild der Umgebung erzeugen, also kaum die tatsächlich beobachtete isotrope Verteilung der Galaxienhaufen. Die Bedingungen sind extrem: Für Freifaller füllt aufgrund der extremen Lichtaberration selbst innerhalb des Ereignishorizonts das Schwarze Loch nicht das gesamte Blickfeld aus! Vielmehr fällt beim Blick "zurück" Licht von "außerhalb" durch einen kreisförmigen Himmelsausschnitt in das Auge des Freifallers. In einem "Abstand" von 0,3 Schwarzschildradien zur Singularität (also schon weit innerhalb des Ereignishorizonts) beträgt für einen Freifaller der Winkeldurchmesser des Schwarzen Lochs nur 150°; der Rest der Himmelssphäre gibt den Blick nach "außen" frei. Keine einzige astronomische Beobachtung in unserem tatsächlichen Universum lässt sich in diesem Sinne deuten.

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